Bestandsmanagement

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Bestandsmanagement

Im Jahr 2000 wurden in Deutschland die ersten Wolfswelpen in Freiheit geboren. Nach wissenschaftlichen Auswertungen, leben heute ca. erst 1.400 Wölfe unter uns, stark schwankend. (Gründe siehe Anlage Anzahl der Wölfe/Nabu).
Nach Angaben der DBBW aus dem Monitoringjahr 2022/2023 sind insgesamt derzeit 184 bestätigte Rudel , 47 Paare und 22 territoriale Einzeltiere, es wurden in 253 Territorien Wölfe nachgewiesen. Denn nur ein Paar, ein Rudel, also ein Familienclan, oder ein Wolfspaar besetzt ein mögliches Territorium, selten auch mal ein territorialer Einzelwolf.

Wir sind noch immer und noch lange in der Phase dessen, dass Wölfe sich weiterhin geografisch ausbreiten. Niemals werden es wie oft fälschlicherweise und auch bewusst von jagdlichen Interessengruppen behauptet, innerhalb eines Territoriums mehr Wölfe, bzw. sich mehr Rudel ansiedeln, das ist auf Grund des Territorialverhaltens eines Clans völlig unmöglich, weil Wölfe eine dichteabhängige Regulation haben. Sie setzen Territoriale Markierungen ab (zB. Losungen) und “patrolieren” sogar in ihrem riesigen Revier, Fremdwölfe meiden solche Territorien. Ein Familienclan besteht höchstens aus 3 Generationen und kann maximal kurzzeitig aus bis zu ca. 12 Wölfen bestehen, das dann auf bis zu 200-300 km2. Mehr Wölfe, wie oft zu lesen, werden es ausschließlich also nur deshalb, weil die Ausbreitung des Wolfes zusätzlich bisher nicht besetzte neue Territorien zulässt. Ein Blick auf die Karte zeigt wie dünn noch die Rückkehr der Wölfe erfolgt ist. (Anlage)

Lediglich das südliche Brandenburg ist schon nahezu flächendeckend besetzt. Von der Wolfsdichte in Brandenburg ausgehend und den theoretisch noch möglichen Territorien, könnte sich über ganz Deutschland dann verteilt die Zahl der Wölfe, auch um einen “stabilen Erhaltungszustand” zu erreichen, leicht vervierfachen.

Was fressen unsere Wölfe in Masse gesehen? Das Senckenberg-Forschungsinstitut in Görlitz hat 10 Jahre lang 2.000 Mageninhalte von Wölfen analysiert (hier wurde jeder verunfallte/tote Wolf eingeliefert) und lieferte uns wissenschaftliche Daten.
Rehe 52,2%, gefolgt von Rothirsch 24,7% und Wildschweinen 16,3%. Einen geringen Anteil machen Hasen mit knapp 3,4% aus, Damhirsch 1,5%, Mufflon, Ratten, Waschbär zusammen 1.3%, Weidetiere ca. 1.6%., Großmütter 0.0%.

Ein Adult-Wolf braucht max. 3 Kg Fleisch/Tag. Die Jungwölfe und Welpen setzen wir zur Vereinfachung nachfolgender Rechnung im Bedarf hoch, also auch hoch auf 3 kg Tagesbedarf. Das sind dann derzeit 4.200 kg Fleischbedarf täglich. Bis hierhin sind es wissenschaftliche Daten/Fakten, also Messungen.
Nun der Versuch diese Zahlen annähernd in die Anzahl erlegter Wildtiere umzurechnen. Ausgehend vom Durchschnittsgewicht der jeweiligen Wildtiere. So wären das pro Jahr derzeit maximal ca. 39.000 Rehe, ca. 3.000 Rotwild, ca. 3.500 Wildschweine, ca.16.000 Hasen, ca. 450 Damwild.

Achtung, nochmal, das sind keine wissenschaftlichen Zahlen, zumal im Gewicht der Wildtiere auch die Skelettknochen verrechnet sind, die vom Wolf aus selektierten Tiere wahrscheinlich auch eher leichter als der Durchschnitt (zB durch Krankheit) waren. Selbst wenn wir großzügig rechnen und noch einmal aufrunden, kommen wir nicht mal ansatzweise an die jährlichen Zahlen der Jägerschaft und ihren protokollierten Jagdstrecken (hier 2022): 1.3 Mio Rehe, 75.000 Rotwild, 780.000 Wildschweine, 217.000 Hasen (rote Liste), 68.000 Damwild, ca. 34 Menschen (Jagdunfälle). Auch wenn alle Territorien Deutschlands eines Tages besetzt sind, werden diese Zahlen nicht mal annähernd erreicht. Warum nicht? Weil es die Natur nicht vorsieht!

Jagd reguliert nicht, sie erhöht die Population, Natur und Wolf hingegen nicht. Deutschland hätte weniger Wild und gesündere Wildvorkommen, damit gesündere Wälder. Immer mehr Jäger (heute 435.930), erschießen immer mehr Wild. (Siehe Beitrag  Als Verursacher nachgewiesen – naturdigital.online ). Diese Dynamik ist gewollt, mit Schießplan zu Beginn des Jahres erfolgt die Budgetierung und mit den Jagdstrecken die Kontrolle, für jedes Wildtier bis runter in die Jagdreviere. Der Wolf, gelegentlich auch schon der Luchs aber “stört” in dieser Steuerung den Schießspaß, Spitzenprädatoren sind deshalb nicht nur Störfaktor, sondern auch Konkurrenz im Revier.

Ganz wichtig zu nennen ist auch die Qualität der Bejagung der Spitzenprädatoren. Der deutlich kleineren Zahl der vom Wolf erlegten Wildtiere ist darüber hinaus noch eine absolut natürliche Selektion nachzuweisen. Ausselektiert wurden kranke, schwache oder verletzte Tiere, damit die genetische Fitness der Wildtiere gesteigert. Die Zusammenhänge von Spitzenprädatoren und gesündern Wildtieren, den damit verbundenen Einflüssen zur Fauna zur kompletten Biologie des Waldes sind erwiesen, zeigen auch Areale wie Tschernobyl und Yellowstone, heute in sich vollständig erholter fantastischer Wildnis. Jäger hingegen selektieren andersherum, hier zählt die Trophäe, damit das stärkste, das gesunde Wildtier ist Opfer. Es wird angefüttert, durchgefüttert, jegliches natürliches Regulativ manipuliert. Auch ergibt sich in der Natur kein 24/7 Dauerbejagungsstress. Zahlreiche Videos und Beobachtungen zeigen, wie Wölfe über Wiesen und durch Wälder ziehen, auf denen sich auch Wildtiere befinden. Das Bild vom dauernd nur auf der Jagd blutrünstigen befindlichen Nimmersatt, ist daher ein völlig falsches Bild, oft ein bewusst erzeugtes Bild um auch hier den Wolf zu verunglimpfen. Die Tiere haben in Anwesenheit des Wolfes eine relativ geringe Fluchtdistanz. Beim Menschen hingegen ist diese extrem groß. Schon beim Verdacht einer menschlichen Silhouette schlagen sich heute die Wildtiere auch viele hundert Meter sofort in die Flucht. Hingegen man in kleinen jagdfreien Arealen oder gar in den Großstädten Tiere bis auf kürzeste Distanz lange und ungestört beobachten kann.

Viele europäische Länder haben wesentlich größere Wolfsbestände, erlauben sich sogar auch einen weitere Spitzenprädator, den Bären. Wesentlich größere Wolfspopulation befinden sich in Spanien , Russland, dem Baltikum und auf dem Balkan.

Ein guter “stabiler Erhaltungszustand” ist nach Meinung der Jägerschaft bereits in Deutschland erreicht, sie fordern daher die Bestandsregulierung, die Bejagung also. Neben dem Geweih soll nun endlich auch ein Wolfskopf als Trophäe an die Wand. Tatsächlich aber ist nicht mal das Umweltministerium in Berlin dieser Meinung, welches sich an wissenschaftliche Ausarbeitung hält und nicht nach irgendwelchen Meinungen und immer noch im Wolf eine gefährdete Tierart sieht. Auch das Institut für Wildtierforschung sieht Abschüsse schon in geringer Zahl als kritisch, eben weil ein stabiler Erhaltungszustand bei weitem noch nicht erreicht ist. Dr. Claudia Szentiks, vom Leibniz Institut für Zoo und Wildtierforschung sagt dazu, dass durch geringe Bejagung die Populationen einbrechen können, zumal die illegale Bejagung bereits die zweithäufigste unnatürliche Todesursache nach Unfällen ist.

Das viel zitierte und immer wieder von der Jägerschaft geforderte Bestandsmanagement funktioniert daher nicht.
Mutter Natur, mit ihrem natürlichen Prädatoren kann es besser, beweist es dort, wo wir es zulassen, oder gar ganz von der Bildfläche verschwunden sind, wie zB in Tschernobyl, wo sich die gesamte Biologie extrem erholt hat. Hier wurde kürzlich sogar den Wölfen eine Krebsresistenz gegen die radioaktive Strahlung nachgewiesen. (Anlage)

71% unserer Gesellschaft sind für den Wolf, ca. 24% gegen den Wolf. Eigentlich ist das Thema damit demokratisch deutlich entschieden. Warum aber lassen wir es zu, dass eine Minderheit von Hobbyjägern und einigen Landwirten, plus einigen stark jagdaffinen Politikern*in bis rauf nach Brüssel, dass der in und für ganz Europa beschlossene Schutzstatus in Deutschland aufgeweicht werden soll, einzig im Interesse einiger die Ihrem Hobby der Jagd frönen, oder derer die Ihre Weide nicht sichern wollen, oder nicht sichern können? Das werden andere EU-Staaten aber nicht unterstützen, die Abstimmung dahin hat Einstimmig zu erfolgen. Wohl aber werden ständig Hintertüren aufgestoßen, wie kürzlich mit der Sofortentnahne, bzw. 1000 m Regeln nach einem Riss. Zumal theoretisch der Wolf irgendwo des  Nachts mit Nachtsichttechnik geschossen werden könnte und in den 1000m Radius gezerrt werden könnte. Wer überprüft das und wie? (Anlage 1000m Regel) So wie die Jägerschaft den Wolf darstellt, klar gegen ihn agiert und argumentiert, ihn in einschlägigen “Fachmagazinen” als Bestie darstellt, hat ein Großteil der Menschen längst das Vertrauen zu mindestens diesem großen Teil der Jägerschaft als Exekutive völlig verloren.

Der Abschuss von Beutegreifern, dem Wolf, führt zu mehr Nutztierrissen!
Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie von «Frontiers in Ecology and the Environment». Genau wie die ganz aktuelle Studie „Testing a conservation compromise“ aus der Slowakei. Auch hier konnte kein Zusammenhang zwischen der Anzahl der getöteten Wölfe und den Verlusten an Nutztieren festgestellt werden, im Gegenteil, tatsächlich erfolgten sogar signifikante oder auch temporäre Zunahmen der Risse. Durch die Bejagung von Wölfen konnte die Zahl der Nutztierrisse also nicht reduziert werden, deshalb wird seit 2021 in der Slowakei auch kein Wolf mehr gejagt. Eine 25. jährige Studie aus den USA stützt diesen Fakt.

Eine weitere Studie stellte fest, dass die Anzahl von Nutztierrissen in den Folgejahren steigt, wenn Rudelstrukturen zerstört werden.
Auch eine “hier geduldet, da erschossen” Strategie, also eine  Bestandsregulierung auf Areale gesehen ist völliger Quatsch.
Wenn die ökologische Lebensraumkapazität für ein Wolfsterritorium geschaffen ist, dieses durch Präsens eines Rudels bewiesen ist oder war, würde dieses Territorium schnell durch  Nachbarwölfe, oder Wanderwölfe besetzt.

Anbei ein Nabu-Tipp bei Begegnung mit dem Wolf, die ich mit meinen Sichtungserfahrungen, auch in Begleitung des Hundes teile: Zitat: “Man sollte keinesfalls weglaufen, sondern stehen bleiben und beobachten (möchte ich ergänzen mit den Moment genießen). Wer sich unwohl fühlt, kann einen Wolf leicht vertreiben, indem man ihn laut anspricht (Ergänzung, falls er dich nich bemerkt hat), in die Hände klatscht oder mit den Armen winkt (ist sehr selten notwendig, bestenfalls bei Jungwölfen die schon mal vor Neugierde platzen können). Und vor allem sollte man nicht versuchen, ihn anzufassen oder zu füttern. Hunde sollten in bekannten Wolfsgebieten möglichst nah am Mensch bleiben, denn ein frei laufender Hund kann vom Wolf als Reviereindringling angesehen und vertrieben werden. Ist der Hund jedoch nah beim Menschen, überträgt sich der von ihm ausgehende Schutz automatisch auf den Hund. (Hundertprozentig auch meine Meinung, zumal der typisch vorpreschende bellende Terrier auch bei meinem Hund nicht gut ankommen würde)” Einzige Ergänzung für Wildlife -Fotografen = langsam auf den Boden werfen! Warum? Beste Perspektiven, auch sind so wahrscheinlich längere Beobachtungen möglich.

Das Foto erlaubt einen Blick in die erhoffte Zukunft. Rotwilddamen vor einem gefallenen Hochsitz.

9 Kommentare zu „Bestandsmanagement“

  1. Lieber Guido, bitte gib Nox mal ein extra großes Leckerli von mir, denn wenn er nicht wäre, gäbe es wahrscheinlich weder deine tollen Naturaufnahmen noch deine engagierten Online Beiträge: Beides beachtliche “side effects” deiner zahlreichen Hunderunden -und wir wüssten sonst auch nicht, dass der Wolf (noch immer) null Großmütter frisst .😉
    Mal im Ernst: Am Montag gab es auf NDR eine aktuelle Doku “Politikum Wolf – schießen oder schützen?”, wo ein aufgeregter niedersächsischer Dorfbewohner die Mär vom bösen Wolf erzählte. Die dortigen Schulkinder wären durch den gelegentlich am frühen Morgen am Ortsrand auftauchenden Wolf in großer Gefahr!!! So eine Aussage nach fast drei Jahrzehnten der Wiederansiedelung bzw. Rückkehr des Wolfes ist unglaublich! Fragt sich eher, ob nicht der Mensch, die sogenannte Krone der Schöpfung, das größere Problem darstellt?
    Wunderbar, Guido, dass du nicht lockerlässt und geduldig und sachlich immer wieder für Aufklärung sorgst und zur Aufdeckung von unfassbaren Missständen in unserer Natur beiträgst. Total erschreckend sind die beschriebenen Vorgänge im für mich bis dato friedlichen Wattenmeer (vorheriger Beitrag) und auch die Tatsache, dass die Zahl der Jäger mittlerweile sogar noch angestiegen ist!!! Zum Glück hast du noch einige Mitstreiter wie Peter Wohlleben, der in seinen Podcasts “Peter und der Wald” genau wie du die verschiedensten heißen Eisen anpackt, u.a. das Thema konventienelle Jagdgepflogenheiten und deren drastische Folgen für unsere Natur!!!
    1000 Dank lieber Guido für deinen beherzten Einsatz nicht nur zum Wohle der Wildtiere und bis bald mal wieder mit herzlichen Grüßen, Evi

  2. Ich gehe einen Schritt weiter.
    Der Wolf stört das rechnerische Gefüge, es ist neben ihm nicht mehr planbar.
    Wie in großen Firmen gibt es Budget/Plan am Anfang und Ereichung am Jahresende. So steuert man kaufmännisch den Laden, kann planen usw. Auch Mitarbeiter in der Kopfzahl.
    Bei der Jagd genau das gleiche. Schießplan bis runter in jedes Revier am Anfang, gesetzt von der Unteren Jagdbehörde. Am Ende die Jagdstrecke, als Kontrolle der Erfüllung und Grundlage zum nächsten Schießplan. Deshalb schießen immer mehr Jäger immer mehr Wild, da so die Populationdynamik nach Prof. Reichholf angeheizt wird. Ein top Geschäftsmodel und immer satt im Plus, denn man hat nur Einnahmen, kaum Ausgaben, da man die Tiere nicht einkaufen muss (wachsen gratis nach, aber mehrfach Verkaufserlöse hat. Die Jagd selber (Pacht, Schießgäste) und dem Wildbreet.
    Der Wolf lässt die wegen des Wildverhaltens und der Eigenentnahme nicht mehr korrekt rechnen, es ist nicht mehr planbar, er “stört” die Dynamik

  3. Die Zahlen zeigen sehr gut, dass der Wolf keine wirkliche Konkurrenz beim „Erlegen“ von Wild ist. Selbst bei steigender Wolfspopulation würde genug Wild für die Jagd „übrig bleiben“, zumal die Wildtierpopulation, trotz steigender Zahl an Hobbyjägern, ja auf hohem Niveau erhalten bleibt. Erschreckend, wie dabei der Bestand regelrecht „berechnet“ wird, um die Anzahl der Hobbyjäger auch weiterhin lukrativ bedienen zu können. Warum Wolfsmanagement? Konkurrenz kann es demnach nicht sein, außer vielleicht auf wirtschaftlicher Ebene. Solidarität mit den Nutztierhaltern? Wäre die Jagdgesellschaft wirklich daran interessiert Nutztierhalter nachhaltig zu unterstützen, würden sie, in ihrer Funktion als Naturschützer!, ehrenamtlich mit Herdenschutzzäune aufbauen … Aus meiner Sicht sind die Nutztierhalter (wenn nicht selbst Jäger) nur Mittel zum Zweck. Warum also so ein großes Interesse daran, den Wolfsbestand zu regulieren, wenn es, wissenschaftlich nachgewiesen, gar nicht funktioniert? Vermutlich, weil sie nur so an ihrer Berechnungsmethode bzw. dieser Form des Bestandsmanagements festhalten können. Der Wolf wäre dann praktisch auch ein „berechenbarer“ Anteil dieses Kontrollsystems. Aktuell ist er noch ein Störfaktor, quasi eine nicht klar vorhersagbare Variabel, die so nicht ins System passt bzw. das System gefährdet. Dieser Beitrag ist so wichtig, weil er mit Fakten aufzeigt, dass der Wolf zu Unrecht in die Schusslinie gerät, und weil Aufklärung so wichtig ist. Vielen Dank dafür 🙏

  4. Und wieder hast du Guido, einen top Bericht abgeliefert. Deine art und weise wie du diesen Artikel schreibst (auch andere), ist kompetent und fachlich, versehen mit den nötigen Erkenntnissen und Recherchen.
    Zeigt er doch eindeutig wo das Problem liegt. Und das gilt für den gesamten europäischen Raum.
    Es muss einfach ein Ende mit den Hetzkampagnen gegen den Wolf und andere Grossraubtiere haben. Nutztierhalter sollen endlich ihre Tiere besser schützen und die Medien einen Bericht veröffentlichen, der auch klar die Situation vor Ort schildert. Warum konnten Tiere gerissen werden und war der Herdenschutz ausreichend anstatt nur Bilder von gerissenen Tiere zu zeigen.
    Besten Dank für dein unermüdliches Engagement und ich wünsche dir weiterhin ganz viel Kraft dazu.

  5. Matthias Schichta

    Bei der NDR-Story vom 19.02. ist mir eines ganz besonders aufgefallen – der Präsident des DJV ist bei fast allen Veranstaltungen und Themen zu sehen. Da stellt sich mir die Frage nach dem Warum! Warum ist das so und was hat die Jägerschaft eigentlich mit der Weidetierhaltung und der Landwirtschaft zu tun? Die Jägerschaft sucht sich gerade bei den Debatten um eine legale Bejagung von Wölfen immer wieder neue “Pferde” auf denen Sie reitet um dieses Ziel zu erreichen. Top-Thema sind natürlich die Nutztierrisse.

    In der benannten Story wurde dort eine Weide gezeigt, die gut gegen einen Wolfsangriff gesichert war, aber trotzdem gab es dort einen Nutztierriss. Dem Zuschauer wurde aber nur der Zaun gezeigt, der ja gut funktioniert haben muss, da dort die mehrfachen Versuche einer Untergrabung gezeigt wurden, die alle gescheitert sind. Also ein gutes Zeichen dafür, daß die Maßnahmen ihre Arbeit gemacht haben. Wo kam der Wolf also auf die Weide? Vermutlich durch die Pforte, denn die ist oftmals ein gravierender Schwachpunkt, aber die wurde dem Zuschauer mal wieder nicht gezeigt.

    Sehr interessant finde ich die Gegenüberstellung der Wildtiere die der Wolf entnimmt und die, die durch die Büchse von Jägern entnommen werden. Trotzdem stellt man sich hin und stellt Behauptungen auf, das ein angeblicher Rückgang der Wildtierdichte auf die Anwesenheit der Wölfe zurück zu führen ist.

    Der einzige Personenkreis, der wirklich etwas von einer Bejagung der Wölfe hätte sind die Jäger bzw. die Personen die Jagdreviere verpachten. Dem Weidetierhalter wird das langfristig wenig bringen, wenn der Herdenschutz nicht eingerichtet und auch regelmäßig in Stand gehalten wird. Reviere in denen einzelne Wölfe oder ganze Rudel geschossen werden (die neue 1000-Meter-Regel von UM Meyer ermöglicht es ), werden durch neue besetzt.

  6. Guter Beitrag, der noch einmal eindringlich darstellt, dass Wolfsjagd kontraproduktiv ist und nur dem Schießbedürfnis von Jägern geschuldet ist. Leider wissen wir, dass alle wissenschaftlichen Erkenntnisse, alle Ergebnisse von Feldforschungen zu Wölfen von Wolfsgegnern und von Jägern, die gerne Wölfe jagen wollen, in den Wind “geschossen” werden – man bastelt sich einen Haufen “alternative Fakten” zusammen à la Trump, lügt was das Zeug hält – und fordert stereotyp: Wölfe müssen bejagt werden…
    Müssen sie nicht, natürlich nicht. Die Natur regelt die Bestandsabläufe besser als wir Menschen es jemals könnten.

  7. Klasse,Guido!
    Es ist einfach allerhöchste Zeit,dass ein Umdenken stattfindet! Den Wolf,den Luchs und alle anderen Prädatoren von ihrem Bestien-,Schädlings-,Krankheitsüberträger-,etc -Image zu befreien, die Bevölkerung aufzuklären, wie wichtig sie- im Gegensatz zur Hobbyjagd- für das Zusammenspiel und das Gleichgewicht in der Natur sind! Je mehr Menschen darüber sachlich (und nicht durch eine Lobby, deren Anliegen die Lust am schießen ist) informiert werden,umso schneller und besser kann dieses Umdenken passieren.
    Danke für deine unermüdliche Arbeit für die Tiere und die Natur.

  8. Ein fantastischer Beitrag Guido! Ich bin bei den Abklärungen zu unserem traurigen Wolfsmassaker in der Schweiz auf die selben Studien gestossen und konnte nicht Glauben, dass diese den Behörden bekannt waren. Eine klare Selbstdisqualifikation und die wahren Beweggründe kamen zum Vorschein. Gleich wie bei euch in Deutschland sind eine Minderheit an Nutztierhaltern und Jägern für den Abschuss der Wölfe und deren Regulation.
    Eine traurige Geschichte hier und die Folgen werden in einer zusätzlichen Studie dieses Jahr folgen, die beweist, dass blindes Abknallen das Problem nicht löst, sondern verschlimmert.
    Wir kämpfen, hoffen und klären weiter auf.
    Grüsse aus der Schweiz! 🇨🇭

    1. Joray Jacqueline

      Super ihren Beiteag Guido. Es ist traurig
      wie man mit den Wölfen, den Luchse, überhauptämit allen Tieren (auch Nutztieren) umgeht. Mit der Natur. Bei uns in der Schweiz ist es eine Schande mit den Wolfs Massaker. Einzige Bauern, die Jägern und einige Politiker haben das sagen und töten sie wollen nur Blut. Einen Walliser Politiker sagte selber, er geht nachts der Wolf jagen. Er liebe schliesslich lieber das Wild in seinem Teller als der Wolf es grüsst……dann braucht man einige Bauern die lieber jammern als etwas unternehmen um das Nutztier besser zu schützen z.B. mit den Eseln die sehr gut die Tiere schützen. Oder Hunde. Aber dieser will keine Esel, er mag sie nicht, der ander will nicht noch Hunde versorgen und überhaupt alles ist zu teuer……Ich bin selber auf ein Bauernhof aufgewachsen und weiss was es ist wenn man Tiere hat und was es für Arbeit gibt. Heute muss alles schnell gehen wenn möglich mit wenig Aufwand und wenn möglich rentabel sein……
      Vielen Dank für ihren wertvoll hochinteressanten Bericht! Ganz herzliches Merci für den Wolf und Luchs ❤️❤️❤️🇨🇭

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