Wanderung der Wölfe

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Wanderung der Wölfe

Meine erste Begegnung mit dem Wolf ist schon ein paar Jahre her, mein damaliger Ridgeback war in seinen besten Jahren, es muss so etwa Febr. 2014 gewesen sein. Das Besondere an der Begegnung ist die Tatsache, dass sie länger andauerte und ich diese nicht unter Wolfserlebnis verbucht hatte, das Wildtier lange Zeit für einen dörflichen Schäferhund hielt.

Aber zur Geschichte, die ich bis heute nur 5 Menschen erzählt habe. Es war bitter kalt, um die 7 Grad minus, leichter Schneefall hatte an dem Tag für eine Schneedecke gesorgt und es war schon dunkel am späten Abend. Zwischen Kolshorn und der A7, etwa 500 m von den letzten Häusern entfernt, entdeckte ich einen „Schäferhund“. Er war allein unterwegs, ging konstant etwa 100 m vor uns. Drehte sich ab und an ruhig um, nicht ängstlich und in der Körpersprache machte er eher einen selbstbewussten Eindruck, aber er war bedacht auf Abstand. Auch “einladende” Rufe meinerseits, denn der “arme Hund” tat mir ja leid, interessierten ihn überhaupt nicht, er wirkte recht zielorientiert, ließ sich nicht ablenken. Ich weiß noch, dass ich mich fürchterlich über den Halter aufregte, der seinen Dorfhund die Runde bei dem Wetter allein machen ließ und den Allerwertesten offensichtlich nicht vom Sofa bekam.

Wir entfernten uns immer weiter vom Dorf, es ging auf einem breiten befahrbaren Weg tiefer ins Moor. Gut konnten wir uns zumindest immer in den Silhouetten erkennen, durch die Schneedecke und dem fast vollen Mond war genügend Resthelligkeit gegeben. Ab und an beobachtete er uns und immer war es diese Distanz, die sich nicht verringerte, aber auch nicht vergrößerte. Ab und an fand er, vermutlich war es ein Rüde, irgendwas interessant, hielt kurz die Nase daran. Für Lion, meinen Ridgeback, war es auch nichts Besonderes, wahrscheinlich war dieses Wesen auch für ihn nur ein Hund. Nur ganz kurz dachte ich mal an einen Wolf, wahrscheinlich eine Wunschvorstellung, weil sie mich damals schon faszinierten und dieser Hund ihm extrem ähnlich sah. Ich wusste davon, dass Wölfe in der Lausitz angekommen waren, aber von sich so weit entfernenden Wanderwölfen hatte ich damals nie bewusst etwas gehört. Und so war das merkwürdige Erlebnis zwar abgespeichert, aber lange in der falschen Schublade.

Fast geriet es in Vergessenheit, wenn ich nicht Jahre später die Dokumentation “Wolf Walk – Auf der Spur der Wölfe” im Fernsehen gesehen hätte. Wölfe die bis über 1.000 km zurückgelegt hatten, um ihr eigenes Rudel zu gründen. Wölfe, die die Donau und/oder die Elbe durchschwommen hatten, auf bis zu 400 m breiten Flußabschnitten, die Autobahnen überquerten, die auch selbstverständlich viele Dörfer durchquerten. Erst kürzlich wurde über das europaweite Wolfsmonotoring bei einem Wolf mit der Kennung GW1909m, ganze 1.190 km Wegstrecke nachgewiesen. Wo „mein“ Wolf wohl hin wollte? Wie weit war er wohl noch gewandert?

Lausitz/Hannover, Luftlinie 320 km, das war für einen Wolf nichts an Entfernung, 70 km täglich sind für Wölfe nicht ungewöhnlich. Plötzlich kam das Erlebnis mit dem „Schäferhund“ wieder hoch. Fortan habe ich mich des Themas angenommen, zumal mittlerweile auch Niedersachsens Truppenübungsplätze und viele Flachlandebenen von Wölfen besetzt waren. Ich war total fasziniert, aber auch hin- und hergerissen von meinem damaligen Erlebnis, ob Hund oder Wolf. Mit heutigem Wissen und rückblickend auf das Erlebnis, auf das Verhalten des Vierbeiners, seiner Körpersprache und Optik, bin ich mir sicher, dass das mein erster Wolfskontakt war. Ich war wohl gute 600 m und gefühlte 10 Min. mit einem Wolf spazieren gegangen.

Damals glaubte ich noch, dass Wölfe sich im letzten Winkel des Waldes verstecken, dass sie dort ungesehen, weit weg von menschlichen Siedlungen leben. Nein, Wölfe leben unter uns, sie leben in der Nähe von Menschen und Potzblitz, sie nutzen unsere Wege. Klar, sie verschwenden keine Energien, sie haushalten clever, meiden es quer durch das dichte Unterholz zu laufen. Sie nutzen Wege, sie nutzen “unsere” Wege und Straßen. Kein Wunder also, dass es immer wieder und auch immer mehr (durch die Ausbreitung der Wölfe) zu Begegnungen kommt zwischen Wolf und Mensch. Von der “Meinung” ein Wolf, der einem Menschen begegnet, hätte die natürliche Scheu verloren, müssen wir uns dringend verabschieden, diese Scheu ist falsch beschrieben. Wir leben in einer Kulturlandschaft, exakt 99,7 % der Flächen in Deutschland sind menschengeschaffen. Die “Wildnis”, gibt es nicht mehr und so hat der Wolf längst gelernt mit uns, neben uns zu leben.

Selbstverständlich ist ein Wolf scheu, aber er lebt eben unter uns, ist kein mystisches Fabelwesen, das nur noch tief in irgendwelchen dunklen fast unberührten Wäldern lebt, die es im Grunde auch nicht mehr gibt. Wir leben in einer Kulturlandschaft, unberührte Landschaften gibt es nicht mehr, daher leben wir mit den Wölfen, sie sind unter uns und das ist gut so.
Die Scheu ist keine mathematische Konstante, oder gar eine natürliche Zwangsdistanzierung im Sinne von Mindestentfernung, sie ist variabel und wird vom Wolf situativ und nach Erfahrungen entschieden. Altwölfe lassen uns unbemerkt an sich vorbeiziehen, sie haben die Erfahrungen gemacht, dass wir Menschen nicht die schärfsten Sinne haben, wissen genau, dass sie unerkannt bleiben, indem sie einfach stehen bleiben und erstmal die Situation einschätzen.

Beim Vorhaben von A nach B zu wandern, steht nicht der „Zwangsabstand“ zum Menschen im Fokus, sondern vielmehr das Vorhaben die Strecke zu erledigen. Gerade Jungwölfe sind dabei völlig unerfahren, treffen oft zum allerersten Mal überhaupt auf menschliche Siedlungen oder auf den Menschen selber. Bei der Nutzung eines Weges meistens auch nicht anders möglich, Wege führen immer zum Menschen, genau wie mein erster Wolf ihn ging. Diese Erfahrungen müssen sie erst einmal gewinnen, sie entsprechen dabei durchaus in der Entwicklung unseren Hunden, sind ihnen vielleicht ein ganz bisschen voraus. Erwarten wir von unseren gleichaltrigen Hunden tatsächlich “bestes Verhalten”?

Auch viele späteren Sichtungen waren stets auf Wegen, nur im Jagdmodus fanden wir ihn auf offenem Gelände, selten auch mal im Wald. Zu bestimmt 80-90 % aber eben auf Wegen. Leider waren es fast nie lange andauernde Erlebnisse, meist nur kurze Augenblicke.

Wir müssen den Wolf aber nicht fürchten, nicht wenn es um unser Leben geht. Ein Wolf greift einen Menschen nicht an, wie wissenschaftliche weltweite Messungen zeigen, zumindest nicht, so lange wir ihn nicht körperlich bedrohen, aber in  lebensbedrohlichen Situationen greifen fast alle Tiere an. Der Wolf ist zu clever, er könnte sich verletzen, was auch sein Leben oder das des Rudels beenden könnte, mindestens aber in Gefahr bringen könnte, denn verletzt hat er nicht mehr die Möglichkeiten zur Jagd. (Siehe Anlage ifaw, weltweite Statistik über Übergriffe)

Viele spätere Sichtungen verliefen anders. Oft waren es auch Begegnungen mit Adult-Wölfen. Gern erinnere ich mich an eine Begegnung mit Nox an der Seite, meinem derzeitigen Ridgeback. Der Wolf kam auf uns zu, nahm uns (noch) nicht wahr, das Gegenlicht war für ihn zu hart, die aufgehende Sonne noch zu tief. Erst als nur noch geschätzte 150 m zwischen uns standen, stand der Wolf still, beobachtete uns einige Sekunden, schätzte die Situation offensichtlich ab, bis er dann einfach durch einen kleinen seitlichen Richtungswechsel verschwand.

Auch bei allen späteren Fototouren war er leider oft in eiliger Flucht, oft sogar durch uns in verursachter Panik, was uns jedes Mal unfassbar stark berührte. Dieses anmutige uns Menschen körperlich oft überlegene Wesen, rennt und rennt und rennt, bis zum Horizont, genau wie in vielen Videos der sozialen Netzwerke. Durch den extremen Jagddruck, nun ja auch durchaus in vielen Gegenden 24/7 anhaltend, haben Wölfe kaum noch eine Chance zur Einschätzung ihres menschlichen Gegenübers. Ausweichen würden sie immer, aber panisch fliehend, ähnlich den anderen Wildtieren ja auch heute, ist extrem beschämend für uns Menschen. Im Grunde macht der unnatürliche Dauerjagddruck erst Wildtiere gefährlich, denn Panik ist nie ein guter Ratgeber. Genau wie panische Wildschweine dann in den Angriffsmodus übergehen. Aber selbst flüchtende Tiere an sich sind schon eine Gefahr, denken wir an die vielen Wildtierunfälle auf unseren Bundesstraßen.

Wir stellten dem Wolf nie nach, verfolgten ihn nicht, wir ließen grundsätzlich ihn entscheiden, indem wir uns immer auf einem Weg positionierten. Natürlich war uns klar, dass auf Grund der Losungen und Trittsiegel dort die Wahrscheinlichkeit etwas höher war, aber mal eben zum Wolf, um ihn zu sehen, sorry, aber das funktioniert nicht. Um so erstaunlicher, wenn man weiß, dass die gemeinten Rudel um Hannover durchaus oft in der Nähe von Menschen sind. Zum Schutz der Tiere kann der Standort nicht von mir beschrieben werden, obige Benennung ist 10 Jahre alt und die eines abgewanderten Jungwolfes, aber soviel sei dann doch beschrieben. Ein Rudel ist direkt hinter einem touristischen See, einem Badesee. Ein anderes nur einen Katzensprung eines größeren Dorfes entfernt. Die Vorstellung, dass sie sich in unberührter Natur zurückziehen, ist schlichtweg falsch. Wir haben keine Yellowstonepark ähnlichen Areale, und selbst Wälder erfahren bei uns um Hannover oft extreme Frequentierungen von Besuchern, Mountainbikern, Joggern, erholungssuchenden Familien und ja natürlich auch vielen Jägern, die auch mit ihren Treibjagden einen erheblichen Eingriff darstellen. Sogar in bekannten Reproduktionsstätten des Wolfes finden diese statt, trotz des dreifachen Schutzstatus. Juristisch leider einwandfrei, da ja nur der Wolf geschützt ist, nicht sein Kerngebiet, seine Reproduktionsstätte. Aber ist das nicht ethisch und moralisch höchst verwerflich? Der Wolf soll nicht in die Städte, der Mensch aber jagt ihn aus den Wäldern!

Übrigens stört der friedvolle Mensch das Wild, auch Wölfe machen dies, aber weit weniger als oft von jagdlicher Seite erzählt wird, ausnahmslos der hohe Jagddruck bringt Unruhe und die extremen unnatürlichen großen Fluchtdistanzen. Auch der friedvolle Mensch ist Teil der Natur, Wildtiere können das sehr wohl unterscheiden.

Durchaus können wir heute zum Wildschwein, wenn wir Wildschwein sehen wollen, zum Rotwild, wenn wir Rotwild sehen wollen, lediglich intensivere Jagd, Tage zuvor, machen uns dann einen Strich durch die Rechnung, machen Sichtungen dann oft für viele Tage unmöglich, aber mal eben den Wolf besuchen … nein, keine Chance.
Hinzu kommt, dass Wölfe schon als Prädator extrem geschärfte Sinne haben, sie uns wahrscheinlich in 49 von 50 Fällen viel eher wahrnehmen und ausweichen. Auch lebt ein Rudel (3-12 Tiere) auf bis zu 300 km2. Oft sind sie mal in dem Gebiet zur Jagd, mal im anderen Gebiet, es gleicht manchmal der Suche der Nadel im Heuhaufen. Gerade jetzt zum Beispiel, in den Wochen der Wurfhöhle und der Geburt der nächsten Wolfsgeneration, sind sie oft wie vom Erdboden verschwunden, werden offensichtlich sonst typische Kerngebiete mal gemieden. Für das Rudel ist das jetzt eine besondere Zeit, auch weil die Fähe sich nun “zurückzieht”, ihre mittlerweile einjährigen Jungen plötzlich nicht mehr im Fokus stehen. Eine neue Generation entsteht, Jungwölfe wandern ab – und jemand anders wird vielleicht zum Wegbegleiter eines Wolfes werden.

Quellen:

Film Wolf Walk – Auf der Spur der Wölfe

www.filmstarts.de/kritiken/262485.html

Anlage ifaw
www.ifaw.org/de/aktuelles/angriffe-von-wolfen-auf-menschen-eine-aktualisierung-fur-2002-bis-2020

 

9 Kommentare zu „Wanderung der Wölfe“

  1. Hey Guido, deine erste Begegnung ist ja mal voll schön!♥️ Einen Wolf beim Spazieren oder wenn man in der Natur ist mal zu sehen ist wirklich selten. Wenn ich so an meine Wunschvorstellung denke einen Wolf mal in der Natur (Ohne an dem bekannten Ort hier bei uns zu sein) und deinen Worten hier zuhöre bekomme ich leicht Tränen. Dankeschön für deinen Beitrag. Und deiner Audiodatei. Es ist auch sehr sehr angenehm dir zuzuhören.🙏🏼

    1. Hallo Guido, eine wunderschöne zu Herzen gehende Begegnung. Es ist schön deiner Erzählung zu zuhören. Du hast mich mitgenommen, deine Worte haben mich sehr berührt. Ich bin dankbar das es Menschen wie dich gibt. Danke für dein Herz.

    2. So tief berührend, so voller Liebe und Demut zu diesen wundervollen Geschöpfen geschrieben…
      Deine Erzählung, gepaart mit so wichtigen Fakten, fesselt mich vom ersten bis zum letzten Wort.
      Und wieder einmal bin ich dankbar für deine Leidenschaft, all die Mühe die du dir machst, um uns die Faszination der Wildtiere nahe zu bringen.
      Erschrocken darüber, dass noch immer viel zu viele all die Ammenmärchen vom “großen bösen Wolf”, den – entschuldige – bodenlosen Schwachsinn der Hobbymörder für Realität halten.
      Ich kenne inzwischen alle deine Artikel. Doch noch keiner hat mich so in deine Welt eintauchen lassen.
      Und ich gebe zu – auf diese Begegnung bin ich neidisch…
      Hier hat man das Glück nicht mehr, nicht mal im Natur”schutz”gebiet.
      Der Mensch zerstört alles … 😔
      Ich freue mich schon jetzt auf meine nächste “Reise” mit dir und hoffe, dass du nie deine Leidenschaft für die wunderschönen wilden Lebewesen unter uns verlierst.

  2. Matthias Schichta

    Mal wieder eine sagenhafte Reise auf der Du uns mitnimmst und einen Einblick in deine Anfänge gewährst. Ich weiß noch genau wie ich Dir im Oktober 2021, nach einer Deiner tollen Wolfssichtungen, gratuliert habe und Du anscheinend irgendwas an mir erkannt hast und mich mit “offenen Armen” empfangen hast. Ein paar Tage später hast Du mich dann das erste Mal mitgenommen und ich wahr von Anfang total geflasht – von Dir, von dem was und wie Du es machst und von einem ganz neuen Blick auf die Natur. Seit dem sind nun 2 1/2 Jahre vergangen, in denen wir Seite an Seite für unsere grauen Freunde einstehen und in denen wir extrem viel dazu gelernt haben.

    Unsere gemeinsamen Sichtungen, aber auch die Momente in denen wir auch alleine Mal einen Wolf gesehen haben, zeigten uns ein ganz anderes Verhalten der Wölfe auf uns Menschen als das, was man den Medien und den “Erfahrungsberichten” einiger Gegner entnehmen kann. In jedem dieser unglaublichen Momente wahr die Scheu der Wölfe immer gegeben und nie haben wir auch nur einen Hauch von Angst verspürt. Ganz im Gegenteil!

    Es ist Schade, daß ein Tier mit solch einer besonderen Ausstrahlung dermaßen gehasst wird, das gewisse Personenkreise alles daran setzen dieses ins Jagdrecht zubekommen. Und warum das Ganze? Weil der Mensch der Meinung ist alles managen/kontrollieren zu müssen. Natürlich ändern sich die Zeiten und in unserer dicht besiedelten Kulturlandschaft birgt sowas auch Gefahren, aber in über 20 Jahren “Wolf in Deutschland” gab es keinen einzigen Angriff auf einen Menschen und das obwohl sich die Nahbegegnungen häufen. Das könnte man durchaus mal erwähnen lassen – einfach mal die Kirche im Dorf lassen und abwarten. Der überwiegende Großteil an weltweiten Übergriffen in den letzten 50 Jahren ist auf die Tollwut zurück zuführen, die es bei uns schon lange nicht mehr gibt.

    Die Sorgen einiger Weidetierhalter sind durchaus nachvollziehbar, aber hier gibt es Lösungsansätze die durchaus erfolgreich sind und hier sind alle gefragt – beginnend die bei der Politik, die anscheinend aus den vergangenen 20 Jahren nix gelernt hat und nicht vernünftig aufklärt, unterstützt und kontrolliert. Es gibt aber auch viele positive Beispiele unter den Weidetierhaltern, die alles mögliche versuchen um ihre Tiere zu schützen – an dieser Stelle ein großes Dankeschön 🐺🤝🐾

  3. So tief berührend, so voller Liebe und Demut zu diesen wundervollen Geschöpfen geschrieben…
    Deine Erzählung, gepaart mit so wichtigen Fakten, fesselt mich vom ersten bis zum letzten Wort.
    Und wieder einmal bin ich dankbar für deine Leidenschaft, all die Mühe die du dir machst, um uns die Faszination der Wildtiere nahe zu bringen.
    Erschrocken darüber, dass noch immer viel zu viele all die Ammenmärchen vom “großen bösen Wolf”, den – entschuldige – bodenlosen Schwachsinn der Hobbymörder für Realität halten.
    Ich kenne inzwischen alle deine Artikel. Doch noch keiner hat mich so in deine Welt eintauchen lassen.
    Und ich gebe zu – auf diese Begegnung bin ich neidisch…
    Hier hat man das Glück nicht mehr, nicht mal im Natur”schutz”gebiet.
    Der Mensch zerstört alles … 😔
    Ich freue mich schon jetzt auf meine nächste “Reise” mit dir und hoffe, dass du nie deine Leidenschaft für die wunderschönen wilden Lebewesen unter uns verlierst.

  4. Zwölf unterhaltsame und auch zum Teil schmunzelnde Minuten lieber Guido. Ich hätte tatsächlich noch weiter zuhören können. Bisher habe ich deine Beiträge gelesen (bis auf die erste Hörfassung), da ich aber gerade im Zug sitze und es im Gang neben mir etwas lauter ist, habe ich mich dieses Mal für die Hörfassung entschieden. Die absolut richtige Entscheidung. Nun aber zu deinem Erlebnis. Ich finde es sehr gut, dass du uns von deiner ersten unbewussten Begegnung mit dem Wolf erzählst. An ein paar Stellen konnte ich mir ein Lächeln nicht verkneifen. Zu lebhaft spielte sich die Situation in meinem Kopf ab. 😃
    Ich denke viele Menschen haben noch die falschen Vorstellungen was die Wildtiere betrifft. Es leben viel mehr unter uns, als die meisten zu ahnen denken. Was das Jagen betrifft und den mehrfachen Schutz des Wolfes, ist es ein Widerspruch in sich. Wie du auch sagst, der Wolf geschützt, aber der Lebensraum nicht. Eigentlich sollte da Eine das Andere nicht ausschließen. Es müssen dringend mehr Schutzgebiete entstehen, in denen der Mensch nicht eingreift. Schon allein damit die Wildtiere endlich einen Raum für sich haben, in dem sie in Ruhe und ohne Stress leben können. Ein Raum, der ihnen ohne Zweifel zusteht und dem es an der Zeit ist ihnen zurückzugeben. Zu lange hat der Mensch schon in die Natur eingegriffen und auch zerstört.
    Auch meine Erfahrung zeigt mir, das Tiere zwischen den Menschen unterscheiden kann. Warum dies so ist und sie spüren ob du gute oder schlechte Absichten hast, fasziniert mich immer wieder von Neuem. Ist es die ruhige Aura, die man ausstrahlt oder der zu fühlende Respekt gegenüber der Natur? Für mich ist die Natur immer wieder überraschend und erfüllt mich mit ganz viel Freude.
    Dein Bild unterstreicht deinen Beitrag wunderbar und zeigt uns wieder einmal mehr, wie schön die Natur ist. 🐺🐾🤍

  5. professionelle Tonqualität seit den letzten 3 Folgen – auch das darf ruhig mal hervorgehoben werden. Inhaltlich ohnehin wie immer erste Sahne.

  6. Es ist immer wieder interessant, wie bewegend sich Begegnungen mit Wölfen auf Menschen auswirken, die ihnen positiv gegenüber eingestellt sind. Keine Ängste, viel mehr Freude, Überraschung, den Moment genießend und lange von der Erinnerung zehrend. Oftmals auch das Verhältnis zur Natur positiv verändernd. Man möchte mehr erfahren und begreift dann oft das große Ganze.
    Leider gibt es dann wieder die, die Ängste schüren und horrormässige Märchen erzählen . Andere damit negativ beeinflussen, so dass sie bei Wolfsbegegnungen panisch reagieren, die Begegnungen gar nicht mehr richtig einschätzen können. Im Grunde sehr traurig.
    Daher ist es auch ganz wichtig, immer wieder mit Fakten gegen die Horrorfront anzutreten und die Menschen von der Wichtigkeit des Wolfes in Bezug auf die Biodiversität und über seine Ungefährlichkeit in Bezug auf uns Menschen aufzuklären. Ich lese jedenfalls lieber die Guido-Meyerschen-Realgeschichten 😄, als die von den Jägern falsch interpretierten Grimms Märchen.

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