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Kulturlandschaft
Heute sind über 98 % der Erdoberfläche menschlich geprägt. Die Natur, im Sinne der Selbstständigkeit, der Selbstregulation, kommt damit in der Betrachtungsweise für die oft jagdlichen Kulturlandschaftanhänger nicht mehr vor. Unsere vorherrschende Kulturlandschaft ist auch gemäß Duden als eine „menschlich geprägte“ Landschaft definiert. Tatsächlich ist sie damit also das Gegenteil von einer Naturlandschaft. Bezogen auf uns in Deutschland hält sich hartnäckig das Gerücht, dass aufgrund der Besiedlungsdichte hier Naturlandschaften nicht (mehr) möglich sind. Doch ist das wirklich so und ist ein echter und natürlich biologisch hochwertiger Wald nicht auch in Deutschland möglich?
Dazu vorab einige wichtige und zugleich erschreckende Zahlen, Daten und Fakten aus 2023. Die deutsche Jagdstrategie hat es in den letzten Jahrzehnten ermöglicht, dass in der angeblich engen Besiedlungsdichte (tatsächlich nur 14,3 % Stadtfläche, 35 % Wald/Holzplantage) der „naturlosen“ Kulturlandschaft, Deutschland – neben Österreich – die höchste Wildtierdichte in Europa hat. So werden mittlerweile ca. 6 Mio. Wildtiere Jahr für Jahr erschossen. Das übrigens auch während der Brut & Setzzeit, durchgehend und in allen Naturschutzgebieten. (Anlage)
Gemäß der vorherrschenden wissenschaftlichen Theorie der Populationsdynamik in der Biologie steigert diese Art der Jagd die Wildtierbestände weiterhin. Eine Regulation dieser nach unten wird keinesfalls erreicht, wie es auch die eigenen Jagdstrecken der Jägerschaft darlegen. Immer mehr Hobbyjäger erlegen immer mehr Wildtiere (s. Beitrag „Nachtjagd“ u. Quellen). Nicht Einmal ein stabiler Erhaltungszustand wird erreicht. Zugleich aber ist das kleine Deutschland auch viertgrößter Holzexporteur der Welt und das in Folge (!), sogar noch deutlich vor den USA (s. Quelle). 21,11 Mrd. US-Dollar verhalfen auf Platz 4 der Exporteure. In der Statistik der „Holzproduktion“, der Nachhaltigkeit also, befinden sich Deutschland nur auf Platz 10, ganze 47,5 Mio. Kubikmeter (Fichte, Kiefer, Buche). Während Deutschland Holz durch Kahlschlag im Erhalt mit einem Minus bilanziert, also viel zu wenig für die Aufforstung erledigt, werden es immer mehr Wildtiere in eben immer desolateren Wäldern. Hinzu kommt als dritter belastender Faktor die Klimaveränderung, Trockenheit, die den Wäldern sehr schwer zusetzt. Eine Dreifachbelastung die klar ausdrückt was da auf uns, bzw. auf Folgegenerationen zukommt.
Laut Waldschadensbericht sind 4 von 5 Bäume schwer krank, die Klimaveränderung, also letztendlich der Mensch, sind wir alle dafür verantwortlich. Rund 600.000 Hektar waren 2023 vom Borkenkäferbefall extremst betroffen. Die 3-4 Jahre der Trockenheit 2020-2023, haben vielen großen Waldflächen den Rest gegeben. Auch jetzt 2025 hatten wir den trockensten März seit der Wetteraufzeichnung, wahrscheinlich wird selbst der April kaum Regen bringen. Der Bodensee und süddeutsche Flüsse verzeichnen schon jetzt erschreckend tiefe Pegelstände, ein Umstand auch, weil das Schmelzwasser fehlt.
Auf die nicht mal im Waldschadensbericht vorkommenden 2 % Verbiss-„Schäden“ durch Schalenwild, zeigt Forst und Jagd ablenkend und zur eigenen Fortsetzung seiner Bedürfnisbefriedigung mit dem Finger.
Gut 35 % der deutschen Fläche, also über ein Drittel Deutschlands, sind Wälder, ich korrigiere; sind Holzplantagen.
Warum gelingt es uns daher nicht, zum Wohl der Natur, zum Wohl echter Wälder und damit zum Wohl von uns allen, der Gesellschaft und unserer Zukunft, lediglich min. erst einmal 10 % der Flächen als „besonders geschützt“ zu deklarieren? Frei von Bergbau, Fischerei, Forst und Jagd, genauso, wie es einst 2020 der Erstvorschlag zur Biodiversitätsstrategie vorsah? Bis 2030 hat sich auch Deutschland zu einem positiven Ergebnis verpflichtet, was es nicht einhalten wird, so nicht einhalten kann, dass allerdings scheint den monetären Profiteuren von Jagd und Forst völlig egal zu sein.
Der funktionierenden Biologie, der Natur sind die speziellen und vielen verschiedenen Lebensräume, die biodiversen Lebensareale wichtig. Das Artensterben hängt einzig mit dem Verschwinden dieser Lebensräume zusammen. Die wenigsten Pflanzen und Tiere laden wir in die Fichtenplantagen ein, einzig der Borkenkäfer fühlt sich darin wohl und wird in dieser extrem bevorteilt. Die Menschen nennen das dann ein „Plage“.
Der einfache Verzicht einiger weniger Hobbyjäger, die ohnehin nur 0,53 % der Bundesbürger ausmachen, sowie der Verzicht, oder der Schadensausgleich aufgrund des Verzichts gegenüber einigen Waldbesitzern, könnten hier eine Lösung bieten. Zu eben diesen Fragen wird bei der aktuellen Verschärfung der Probleme eines Tages wahrscheinlich auch thematisch die Zwangsenteignung von Waldflächen auf dem Tisch liegen, zu wichtig ist und wird zunehmend das Thema Natur, die Basis unseres „Seins“. Können wir uns einen solchen Umgang weiterhin mit Wald und Wild leisten?
Der Mensch rückt immer weiter von der Lebensgrundlage Natur, seinem existenziellen, also lebensnotwendigen Ökosystem ab. Sobald menschlich geschaffene domestizierte „Nutztiere“, wie Schafe und Schnucken die Landschaft nach menschlichen Vorstellungen prägen und erhalten, nennt sich das dann Landschaftsschutz und wird oft kostenintensiv gefördert. Sobald die Natur korrigierend eingreift, z.B. durch natürliche Pflanzenfresser wie dem Reh,- oder Rotwild, redet der Waldbesitzer vom entstandenen Schaden, vom Verbissschaden.
Der „Verbiss“, also das Abknabbern von Trieben ist ein völlig normaler und sogar wichtiger Prozess in einem Naturwald. Schlimmer noch, erst durch Rodungen, also der Holzernte laden wir natürliche Pflanzenfresser in den Wald ein. Auch zusätzlich durch den völlig unnatürlichen und hohen Jagddruck, hält sich der Pflanzenfresser erst im Wald auf, was der auf Ertrag ausgerichtete Holzplantagenbesitzer nicht duldet. In diesem Zusammenhang die dringende Empfehlung des 8 Min. Kurzvideos unten in den Anlagen von Peter Wohlleben, in dem der Verbiss, aber auch die gravierenden Fehler der Forstwirtschaft bestens erklärt werden.
Jede Interessengemeinschaft sieht die Zusammenhänge gern aus eigener, aus ihrer Sicht und zum eigenen Vorteil, auch beziehen sich Wissenschaften oft nur auf einen kleinen Teil einer Biologie, weil sich Wissenschaftler nur auf ihre Kernkompetenz beziehen können, viel zu komplex ist das Ganze, ist das Zusammenspiel kompletter Natur. Und ganz gewiss reicht es nicht, dem Ganzen aus Unverständnis einen anderen Namen zu geben, es dann schlicht nur Kulturlandschaft zu nennen.
Wir benötigen dringend Flächen für die Natur, in denen sie sich wieder frei entfalten kann. Von den 35 % Waldflächen mindestens 10 %, wie einst in der Biodiversitätsstrategie vorgeschlagen.
Ende 2020 gab es 8.902 Naturschutzgebiete in Deutschland und sogar 16 Nationalparke. Ca. 2.685.692 Hektar waren das im Gesamten. Klingt viel, waren aber nur 6,4 % der Gesamtfläche incl. Wattenmeer und 4 % der Landfläche Deutschlands! 58 % aller NSG‘s sind gerade mal 50ha groß (71 Fußballfelder) und selbst diese nicht Jagd und Forstwirtschaft frei. Nur 15 % haben eine Fläche von 200 ha oder mehr, gerade mal 251 NSG’s eine Fläche von >1.000 ha. Noch dazu kommt, dass diese Flächen völlig zerschnitten sind von Autobahnen mit beidseitigen Zäunen. Grünbrücken, Wildtierbrücken fehlen noch immer vielerorts, ein Ziehen von Wildtieren, ein wichtiger genetischer Austausch ist so nicht möglich.
Große Truppenübungsplätze, gern in weiterer militärischer Nutzung, idealerweise in Angrenzung zur Teich,- u. Seenlandschaft, oder/und Mooren, sollten bevorzugte Areale zur Renaturierung sein, zum Rewilding. Frei von Jagd und Forst, sich selbst überlassen. Selbst Jäger wie Prof. Dr. Dr. Herzog, Dozent für Wildökologie und Jagdwirtschaft am Institut für Waldbau und Forstschutz der Technischen Universität Dresden, fordern das immer lauter. (s. Anlage) Auch sollte in diesen Gebieten der Wolf und/oder der Luchs als wichtiger natürlicher Spitzenprädator schon zurück sein, denn das Wild ist dann nicht mehr so Standorttreu wie in Jagdgebieten in denen auch durch versteckte Fütterung (z. B. dafür angelegte Maisfelder), oder offene Fütterung, (der übertriebenen „Kirrung“). „Da wo der Wolf ist, wächst der Wald“, heißt es völlig berechtigt und wissenschaftlich fundiert, in einem russischen Sprichwort.
Gern wird auch von der jagdlichen Seite damit argumentiert, dass für den Wolf kein Platz sei in der Kulturlandschaft. Das aber entscheiden nicht wir wo der Wolf leben kann, sondern „ER“, bzw. die Natur, oder die natürlichen Gegebenheiten. Einer der wahren Gründe weshalb er sich so fantastisch ausbreitet, ist die Tatsache das in eben dieser angeblich dicht besiedelten Fläche, mit die höchste Wildtierdichte Europas vorhanden ist. Deutschland ist völlig überhegt, auch ein Grund weshalb unsere Wolfsareale deutlich kleiner sind als unter völlig natürlichen Bedingungen.
Das „System“ funktioniert nur als Ganzes, da der Mensch es in seiner Komplexität und Ganzheit nie begreifen wird, müssen wir großzügige sich selbst überlassende Areale schaffen, in denen die Natur uns erhalten bleibt. Auch um sie zu studieren, um zu lernen, müssen wir sie erhalten. Ohne Natur wird es kein menschliches Leben langfristig geben.
Die Zeichen der Zeit müssen erkannt werden, Mutter Natur holt bereits aus zu gewaltigen Ohrfeigen gegen die Menschheit, das darf der älteren Generation im Sinne der jüngeren Menschen nicht egal sein!
Quellen:
Deutschland viertgrößter Holzexporteur weltweit
https://www-tradeimex-in.translate.goog/blogs/top-10-wood-exporter?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=rq
Peter Wohlleben Waldakademie zum Thema Verbiss und Forst. Sehr empfehlenswert
https://youtu.be/wK-dIsNTn8c?si=t2Fz8xeOQC_Vpdnl
Biodiversitätsstrategie Erstversion
https://www.dafv.de/themen/gewaesser-und-naturschutz/aktionsbuendnis-forum-natur-fordert-umsetzung-der-eu-biodiversitaetsstrategie-mit-augenmass
Beitrag Naturschutzgebiete mit Anlagen
https://naturdigital.online/naturschutzgebiete-hobbyjagd-jagd-naturdigital-online/
Schonzeiten/Schießzeiten aller Bundesländer
https://www.jagdschulatlas.de/jagdzeiten-schonzeiten/schonzeiten-in-niedersachsen-9.html
Situation mit dem Wolf
https://chwolf.org/woelfe-kennenlernen/oekosystem/wolf-als-teil-des-oekosystems
Prof. Dr. Dr. Sven Herzog, ab Min 5:45 im Interview
https://youtu.be/dCfwcl8ma1k?si=GJhYjQNS8ERp56l1
Hey Guido,
ich muss jetzt auch mal meine Gedanken dazu nieder schreiben. Es ist einfach soooo schlimm und traurig wie der Mensch (Homosapiens) mit Mutter Erde und Ihren Mitgeschöpfen umgeht. Bei deinen Worten (Fakten), dass das Wild die Wälder auffrisst muss ich lachen, weil es tatsächlich lächerlich ist solche Argumente vom Stapel zu lassen. Wie kann der Mensch sich so extrem von der Natur entkoppeln?!? Ich verstehe es nicht … Menschen die JETZT erkannt haben beziehungsweise erkennen und wirklich verstehen das wir Mutter Erde retten müssen und WARUM wir sie retten müssen, diese sind Gold wert.
Jedes Tier auf aller Welt ist wichtig für unser ganzes Ökosystem! Kleinsttiere, auch Ökosysteme der Moose, Pilze und Farne.
Super wie du alles beschreibst und als ganzheitliches weiterträgst.
LG
Lieber Guido,
vielen Dank für diesen sehr ausführlichen Bericht mit den erschreckenden und ernüchternden Zahlen. Wie zur Unterstreichung deiner Worte gab es am Vortag in der Tagesschau eine kurze Meldung, dass der Bundesrat von der nächsten Bundesregierung eine Erleichterung der Jagd auf Wölfe einfordern will, hauptsächlich wegen der Risse und Bedrohung von Schafen und Nutztieren. Mein letzter Besuch im Nationalpark Schwarzwald bestätigt quasi jedes deiner Worte, und man schaut dort grimmig nach Stuttgart, wo die Landesregierung, schwerpunktmäßig in Schwarz und Gelb, nach allen Möglichkeiten sucht, am bereits stark zerschnittenen Areal zu graben. Bereits bestehende Gebiete, auch Teile der letztjährigen Erweiterungsflächen, sollen wieder der Waldnutzung zugeschrieben werden. Gleichzeitig gibt es ein Problem im Park mit dem Bestand des Rotwildes. Nicht, weil es zu viele sind, sondern aufgrund der genetischen Verarmung bereits zu wenige. Der Bewuchs des Unterholzes wird zu dicht und zerstört den Lebensraum anderer Arten, die auf in offen gehaltene Flächen durch natürliche Wiedetiere angewiesen sind. Als ganz besonders bedrohtes Beispiel gilt hier das Auerhuhn, dessen örtliche Populationen, dito zum Rotwild, keine Wanderbewegungen mehr durchführen können. Ein weiterer Rückgang der Biodiversität droht auch hier. Also keine Spur von ausgeprägten Waldschäden durch Verbiss; genau das Gegenteil ist der Fall. Die über lange Zeit betriebene Fichtenmonokultur rächt sich mit Artensterben. Nicht von ungefähr wird seit Jahren mit großer Unterstützung von Freiwilligen in Bereichen williger Waldbesitzer ein Auslichten des oft undurchdringlichen Fichtennachwuchses durchgeführt, um Licht in den Wald zu bringen. (https://auerhuhn-schwarzwald.de/mitmachen/habitatpflegetag) Hier finden andere, von Natur aus vorhandene Baumarten die Chance, sich wieder anzusiedeln und den Wald divers wiederzubeleben. Prädatoren, speziell der Wolf und der Luchs, sind gerne gesehene Unterstützer der selektiven Wildregulation in der Nationalparkleitung. Doch große Teile aus Politik, Forstwirtschaft und Jagdlobby interessieren sich nicht dafür; einzig der Profit zählt. Die Probleme mit Übergriffen auf Wiedetiere haben ausschließlich die Hobbyhalter. Die über 700 Köpfe starke professionell geführte Schafherde und die Rinderherde, die zur Beweidung der Grinden dienen, haben bislang keinen einzigen Übergriff zu verzeichnen. Dabei ist der Wolf auch hier direkt präsent, bewiesen durch Sichtungen mit Wildkameraüberwachung.
Wie erschreckend, wenn man in deinem Beitrag liest, dass es nur noch 2 % der Erdoberfläche gibt, auf die wir noch keinen direkten Einfluss genommen haben, auf der wir die Naturlandschaft noch nicht „geprägt“ haben. Allein bei uns in Deutschland gibt es 116 verschiedene Säugetierarten (bfn.de), dazu kommen mind. 33.000 Insektenarten (wwf.de) sowie etwa 10.000 verschiedene Pflanzenarten (Bäume, Blumen, Gräser usw., nabu.de) … und von allen noch viele Unterarten. Und: es gibt uns Menschen – als EINE Art. Aber als diese eine Art gestalten wir die Naturlandschaft um … in eine Kulturlandschaft. Aus welchen Motiven heraus? Zu welchem Nutzen und auf welche Kosten? Die Antworten dazu werden in deinen Recherchen sehr deutlich!
Erschreckend, dass Jagd zu einer immer höheren Wildtierdichte führt, wobei diese ja eigentlich dadurch reduziert werden sollte (wegen der „Verbiss- und Schälschäden“). Wenn im Straßenverkehr zB Geschwindigkeitskontrollen zu mehr Unfällen führen würden, würde man dann noch mehr Geschwindigkeitskontrollen durchführen?! Vermutlich nicht, außer jmd. zielt einen Gewinn daraus. Warum hat die Jägerschaft Anfang des Jahres im Großformat in Hannover gegen die Novelle der Jagdreform demonstriert? Warum steht man einer Überarbeitung so kritisch gegenüber? Jedes Unternehmen muss sich Überprüfungen, Audits unterziehen. Es geht doch um eine Überarbeitung im Sinne der Natur, was könnte daran falsch sein…
Ich muss immer wieder feststellen, das das Thema Naturschutz letztlich so oft hinten runterfällt. Wir sehen es aktuell beim Artenschutz. An Ideen an der Umsetzung kann es nicht liegen, die zeigst in deinem Beitrag vielfältig mit auf.
Mensch: Homo sapiens = „verstehender, kluger, vernünftiger Mensch“! Kulturlandschaft geht auf Kosten von Naturlandschaft – das kann weder vernünftig noch klug sein.
Danke Guido, dass du dieses komplexe Thema wieder so verständlich für uns zusammengefasst hast 👌🙏 Es ist so wichtig, auf diese Missstände hinzuweisen und aufzuklären, sachlich, daten- und faktenbasiert.
Danke für diesen wieder tollen, wichtigen und lehrreichen Beitrag. Der Planet und seine Natur braucht uns nicht, aber wir brauchen sie. Das ist allzu vielen Menschen nicht klar, oder ihre Ignoranz und Gleichgültigkeit, ihr Egoismus und ihre Gier sind so groß dass sie dies nicht begreifen wollen. Das sieht man beim Wolf und dem was da grade per Koalition svertrag und Bundesratsbeschluss zu lesen und zu hören ist. Als wenn es keine Regeln und Gesetze mehr gibt….und dies betrifft nicht nur den Wolf, sondern viele Andere , viele Unerwünschte , das betrifft unsere Wälder und Plantagen. Wir sind ein Teil des Ganzen und nicht der Teil der alles bestimmt. Aber indiese Richtung läuft es mit all unseren Regulationswünschen und unserer wachsenden Unkenntnis. Naturlandschaft oder Kulturlandschaft…..vielen kennen den Unterschied schon nicht mehr, oder halten unsere geschaffene Kulturlandschaft für das A und O. Ein fataler Fehler. Und die Politik folgt brav den Lobbyisten die dies befeuern und ihre Wählerklientel ist. Das Ausnutzen der Natur wird sich rächen, doch die denen das wurscht ist , die all das leugnen, werden es erst begreifen ( vielleicht) wenn es zu spät ist. Wir sind die Ursache des Niedergangs der Natur, wir plündern, breiten uns exponentiell aus, wollen alles regeln und können es nicht, und beschuldigen dafür andere Lebewesen, um noch mehr zu regulieren, und dabei noch unseren Spaß und Kick zu haben. Und wenn ich jetzt immer von „wir“ gesprochen habe, dann ist das eine kleine, laute, mächtige Minderheit….. traurig ist das.
Nochmals Dank Guido…….dieser und viele Deiner Beiträge sollten nicht nur Politiker lesen müssen, sie gehören auch in die Schulen in den Biounterricht, da fängt ein Großteil des Übels schon an
„Denn sie wissen nicht, was sie tun“ … so fühlt sich derzeit die politische Lage in Bezug auf Entscheidungen weltweit zur Natur, Umwelt, Klimawandel an. Selbst von Bemühungen, den Erdkollaps hinaus zu schieben, kann nicht mehr die Rede sein. Bei einigen Staaten hat man sogar den Eindruck, sie wollen den Klimawandel beschleunigen, Menschenleben bewusst opfern durch Dürren, Überschwemmungen, Epidemien, um dann selbst mit Unmengen von Geld in den eigenen Taschen wie Phönix aus der Asche aufzustehen und sich die Welt so zusammen zu basteln, wie es ihnen gefällt.
Selbst unsere öffentlich-rechtlichen Sender ziehen sich auch aus wissenschaftlich begründeten und kritischen Journalismus zurück. So wurde gestern am frühen Abend vom Moderator ein Beitrag über eine Veranstaltung von FFF in Hannover mit den Worten angekündigt „Die Einschläge des Klimawandels kommen näher“. Offenbar vergessen, dass es schon längst Einschläge gab? Trockenste Sommer in Niedersachsen mit gesetzlich geregeltem Wasserverbrauch, Notschlachtungen, weil es nicht ausreichend Futter für Tiere in Ställen zur Verfügung stand, sogar für Weidetiere nicht, weil Weiden und Grünland vertrockneten. Ernteausfälle vielerorts. Dann ein komplett verregneter Winter mit Überschwemmungen, vollgelaufene Keller, unbewohnbare Häuser, Notstand ausgerufen für das Wild.
Und trotzdem werden Wälder abgeholzt, als gäbe es kein Morgen. Holzkraftwerke werden hingestellt, Pelletheizungen gefördert, weil Holz als nachwachsender Rohstoff bewertet wurde. Er müsste allerdings schnell nachwachsen und das würde bedeuten, man müsste wieder Nadelholzplantagen hinsetzen. So eine für die Natur hilfreiche Buche braucht ja immerhin viele Jahrzehnte. Wir, die mit und ohne Hund, mit Kamera in den Wäldern unterwegs sind, sehen den Raubbau, der alljährlich in den Wäldern betrieben wird. Sehen die nachteiligen Veränderungen und das mit dem Wissen, wie wichtig echte Wälder sind. Wenn man sich die Infos bei Statista ansieht, kann Deutschland noch nicht mal den eigenen Holzbedarf decken und importiert. 2023 sogar 3,6 Mio. Tonnen. Ein Wahnsinn. Und das, obwohl wir alle wissen, welche wichtige Rolle Wälder weltweit für das Klima spielen, sorgen wir auch noch dafür, dass Wälder im Ausland unseren Holzbedarf decken.
Zurück zum Klimaaktionstag von FFF in Hannover: etwa 200 Teilnehmer kamen. Selbst der normale Bürger hat offenbar kein Interesse mehr. Um so wichtiger solche Beiträge von dir, nicht nur in Worten, sondern auch noch entsprechend mit tollen Fotos und Videos versehen.
Auf die unsinnige Jagd auf Wild in jeder Form möchte ich gar nicht mehr groß eingehen. Nur noch das: Hobbyjäger üben keinen Beruf aus und eignen sich das wenige Wissen nur durch einen Jagdschein an. Sie haben keine berufliche oder wissenschaftlich fundierte Ausbildung und haben in der Masse dennoch einen so großen lobbyistischen Einfluss auf die Politik. Das muss auch dringend geändert werden.
Schon wieder… Schon wieder ein super Beitrag und schon wieder bin ich von den deutschen Zahlen geschockt. Bei uns (mal die Wolfsmassaker ausgenommen) ist die Zerstörung, Jagddruck und grösse der NSGˋs völlig anders. Die Zerstörung kann in vielen Teilen aufgehalten und als Bsp. im Kanton Bern dürfen nur 6 Wochen Rehe gejagt werden. Die NSG‘s sind Trotz sehr viel weniger Platz als in Deutschland, viel Grösser und es werden in Teilen mehr hier. An was liegt das? Ich denke vor allem an unserem speziellen Demokratiesystem. Wir können direkt eingreifen, wenn uns etwas nicht gefällt. Dieses System ist aber auch bei uns in Gefahr. (Siehe Wolfsmassaker)
In allen Ländern, in denen gerade der Populismus (egal ob Rechts oder Links) im Vormarsch ist, leidet als erstes die Natur. Amerika als neustes Beispiel, hat 1000ende Parkranger entlassen und will Parks auflösen. Die NSGs in Amerika werden, wenn es so weitergeht, bald aufgerissen und die Bodenschätze ausgebeutet. Alles was im Weg ist, wird damit auch aus dem Weg geräumt. Pflanzen, Tiere, Ureinwohner…
Wir müssen endlich einen Weg finden, einen Vernünftigen Grund für unsere Politiker und Lobbys, mit Naturschutz viel Geld verdienen zu können. So das mit dem stehen Lassen von Bäumen massiv mehr Geld verdient werden kann, als sie umzunieten. So das mit dem Leben Lassen von Wildtieren massiv mehr Geld verdient werden kann, als sie grausam zu töten…
Solange das nicht gelingt und immer mehr Populistische Regime die Macht erringen, wird sich nichts ändern. Sobald ich eine Lösung oder Idee gefunden habe, wie man das erreicht, teile ich Sie euch mit. Ihr macht hoffentlich dasselbe. 😅👍🏻 Danke nochmals Guido für den Beitrag und ein schönes Wochenende 💚🇨🇭🙋🏻♂️
Guido, ich bin begeistert!
Besonders gefällt mir, wie du verschiedenste Interessengruppen dazu bewegst, den Blick auf’s große Ganze zu richten.
Egal ob aus der Welt der Insekten, Pflanzen, oder Säugetiere kommend…Egal ob das Herz für Kibitz, Wal, oder Wolf schlägt…Der Ursprung allen Lebens ist der entsprechende, vielfältige Lebensraum.
Wir als Menschen dürfen diesen Lebensraum nicht ausquetschen, dürfen ihn nicht nur benutzen, nicht nur nach unseren Bedürfnissen umgestalten, um ihn für uns rentabel zu machen.
Wir müssen unser erlangtes Wissen nutzen und so unseren Beitrag dazu leisten, ihm wieder auf die Beine zu helfen. Wir müssen ihn schützen.
Andererseits wird sich Mutter Natur immer stärker rächen und spätestens dann wird deutlich, wie sehr wir von ihr abhängig sind.
Die Natur braucht uns nicht, wohl aber brauchen wir die Natur! Alles andere wäre ein Irrglaube.
Ich glaube das kann das Fazit deines Beitrags sein.
Danke für deine fantastische Arbeit, mein Freund!🤝🏻