Das norwegische Institut für Naturforschung “Nina” veröffentlichte 2002 eine Studie, in der alle bis dahin weltweit bekannten Übergriffe von Wölfen auf Menschen aufgelistet wurden (Quelle aA). 2021 brachten IFAW, NABU und WWF eine Aktualisierung der Studie. Die interessante Frage war, gibt es parallel zur wachsenden Wolfspopulation, vor allem in Europa, kongruent auch mehr Angriffe von Wölfen auf Menschen?
Seit der Rückkehr der Wölfe nach Deutschland hat es in ganz Europa keinen einzigen tödlichen Angriff, ja nicht mal nachweislich aggressive Annäherungen von Wölfen an Menschen gegeben. Hier wurde der eifrige “BLÖD”-Zeitungs #homeofficejournalist sicher sofort Protest erheben, meint von vielen “gefährlichen Annäherungen” zu wissen, aber das waren nur Mutmaßungen, oft manipulative Versuche der Wolfsgegner. Fast immer waren es nicht mal einjährige Jungwölfe, erstmals auf den Menschen treffend, die versehentlich oder aus Neugierde dem Menschen näher kamen.
Hier in der genannten Studie geht es aber um Wissenschaft, eben um Tatsachen und nicht um Meinungen!!
Die heutige aktualisierte Studie gibt zudem einen Überblick über Konflikte von Wölfen mit Menschen in anderen Regionen der Welt. Unbestritten ist, dass Wölfe, wie andere größere Beutegreifer auch, Menschen verletzen oder töten können. Da es sich um ein Wildtier handelt, kann niemand einen möglichen Angriff völlig ausschließen. Gleiches gilt übrigens auch für Wildschweine, Füchse oder auch Haushunde, (3,3 Tote durch Hunde nur in Deutschland/Jahr)
Von 2002-2020 fanden die Wissenschaftler weltweit 491 Angriffe, von denen 26 tödlich endeten. Aber (!!) Regionen dieser Konflikte sind Iran, Türkei und Indien, Regionen in denen Menschen neben dem Wolf im Müll und vom Müll leben. Beide leben und ernähren sich auf riesigen offenen Halden von Speiseresten der Wegwerfgesellschaft, sind “Fress”-Feinde. Außerdem lassen sich 78% dieser Angriffe dort dann noch zusätzlich auf Tollwut zurückführen.
Die Angst vor dem Wolf steckt tief in uns drin. Bei uns war der Wolf fast immer böse, vor allem seitdem wir Nutztiere halten. Er war so “anmaßend” uns in die Quere zu kommen, unsere Tiere als Beute zu sehen und die Grenze zu dem zu überschreiten, was der Mensch als “Eigentum” betrachtet.
Die große Wolfsangst entstand aber erst während des dreißigjährigen Krieges, als Europa Jahrzehnte in Gewalt versank. Zuvor verehrten wir den Wolf ähnlich wie viele Völker noch heute. Viele Augenzeugenberichte aus dieser Zeit erzählten davon, wie die Wölfe den Feldzügen und Schlachten hinterher zogen, die Vorräte gefressen haben und sich über die Leichen der Kriegsopfer hergemacht hätten.
Er stand für das Fremde, für die Bestie, vor dem man sich schützen müsse. Um die Ordnung wieder herzustellen, zeigten die Landesfürsten nun auf den Wolf, ihn galt es zu töten, ihn auszurotten, er symbolisierte das Böse. Der Wolf hat sich dafür besonders angeboten. Er tritt als Meute auf und hat einen Anführer.
Was der Wolf in Mitteleuropa, ist der Löwe in Afrika, der Tiger in Indien. In Europa ist das Staatengefüge besonders früh entstanden, die Ängste wurden durch die Fürsten besonders geschürt. Das Bild der „menschenfressenden Bestie“ steckt bis heute in vielen Überlieferungen.
Als die Wölfe zurückkehrten, sind die alten Schrecken der Märchen wieder hochgekommen. Wie bei Rotkäppchen, dem sprichwörtlichen Wolf im Schafspelz oder dem Werwolf in vielen Verfilmungen. Nur die wenigsten hatten die Tiere bisher in freier Natur gesehen. „Das macht sie auch heute zur guten Projektionsfläche des Hasses.“ Jagdaffine Weidetierhalter nutzen die Angst, wecken diese immer wieder. Bei einem Riss, oft auf ungeschützten Weiden steht sofort der Wolf unter Generalverdacht, obgleich es noch immer viel mehr Hunde sind die Weidetiere reißen. Immer wieder aber wird dem Volk “Wolf und Riss” in die Köpfe gehämmert, statt “fair”nünftig aufzuklären.
Ein sehr sehr guter Beitrag! Ja die Angst ist der nanipulativste Grund überhaupt die Menschen extreeem zu beeinflussen, in allen möglichen Formen! Leider auch beim Wolf. Ende 2022 so im November/Oktober, hatte ich auch noch Angst vorm Wolf. Nur Angst eben, ich hatte ihn nie in eine Schublade gesteckt. Bei mir bestand aber ein Eigeninteresse mehr über ihn zu erfahren, ob durch lesen, oder über Dokus, Beiträge oder gepostete Videos mit inhaltlichen Daten und Fakten. Es hat mir selbst geholfen KEINE Angst mehr zu haben. Jetzt circa 1 1/2 Jahre später wûrde ich mich freuen einen in freier Natur zu sehen/begegnen. Ich sah Wölfe schon aus 500-600 Meter Entfernung. Als mir letztes Jahr im Juni (2023) circa 100 Meter hinter mir durch ein Waldstück lief (das erkannte ich anhand seiner Spuren vom Ursprung), war das ein rührendes Erlebnis für mich, mir kamen die Tränen. Ich kann jedem nur empfehlen raus in die Natur zu gehen und seine eigenen Erfahrungen zu machen und auf eigene Entdeckertour zu begehen, anstatts sich dumme Medien reinzuhämmern!!
Was für ein toller Beitrag mal wieder 👏👏👏 und das Foto ist sowieso genial 😍. Der Wolf unterwegs in seinem Habitat. Muss ein tolles Erlebnis gewesen sein 🤩.
Mir ist letztens ein Text von Kurt Kotrschal (österreichischer Biologe, Verhaltensforscher und Wolfsexperte) in die Hände gefallen. Die Ängste gegenüber Wölfen geht noch viel, viel weiter zurück. Geschürt wurden sie schon durch die Bibel. In den Geschichten wurden oft Menschen wie Frevler und Gerechte mit Wolf und Lamm verglichen und Menschen, die ihre Ämter missbrauchten, mit der Habgier reißender Wölfe. Gerade in den Zeiten waren Menschen mit domestizierten Weidetieren den Angriffen von Wölfen, Schakalen, Hyänen, Löwen, Leoparden und vieles mehr ausgesetzt. Weidetierschutz gab es schon damals nicht wirklich und lediglich die reichen Schichten jagten mit schwerem Gerät und Waffen und trugen fast zur Ausrottung mancher Arten bei. Nur beim Wolf gelang das nicht, weil er schon vor Tausenden von Jahren schlauer und beweglicher war. Sogar in dem Stall, in dem Jesus geboren sein soll, wurden nur domestizierte Haustiere geduldet. Der Schäfer stand damals als Sinnbild für Gott, der seine Schäfchen beschützt, und der Wolf steht logischerweise als das Böse da, der das Leben der Schäfchen bedroht.
Ganz anders war das in der Mythologie der Griechen, Ägypter, Römer, Serben und Slawen, wo der Wolf durchweg eine positive Rolle spielt. Auch in der Türkei gibt es wohl Volksgruppen, die sich aufgrund der uralten ‚Geschichten‘ dem Wolf verbunden fühlen. Und nun erklärt sich auch, warum selbst nach Jahrtausenden in den christlichen Ländern der Wolf noch das Böse ist und warum in anderen Ländern der Wolf akzeptiert wird. Offenbar wurde das positive bzw. negative Verhältnis zum Wolf schon mit dem Glauben eingeimpft und das wird unbewusst auch heute noch so gelebt. Total interessant 😁.