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Jagd vs Hobbyjagd
Trotz steigender Mitgliederzahlen verliert die Jägerschaft in der Gesellschaft zunehmend an Vertrauen und Glaubwürdigkeit. Auch die Umgehensweise mit dem Wolf trägt zurecht dazu bei. Die Menschen interessieren sich für den Rückkehrer, aber es sind auch überlieferte Ängste präsent. Aufklärung ist also gefordert, denn der Wolf als Spitzenprädator bietet uns große Chancen in unserer vom Artensterben bedrohten „Kulturlandschaft“ und weit darüber hinaus. Diese Chancen sah auch die EU und der Wolf erhielt den höchsten Schutzstatus, welcher auch nur einstimmig (heute 27 Mitglieder) in der EU verändert werden kann. Da uns Staaten wie Rumänien (seit 2007 dabei) mit ihren ca. 6.000 Bären und ca. 3.000 Wölfen mit unseren „Wolfsproblemen“ auslachen, Italien, Spanien, Griechenland auch sehr wahrscheinlich immer für den Wolf stimmen werden, besteht zum Glück die Hoffnung auf einen weiteren Erhalt dieses Schutzstatus, trotz der Versuche einzelner Länder wie auch Deutschland, ihn aufzuweichen.
Der Wolf ist als Gesundheitspolizist, denn das ist seine Aufgabe aus Sicht von Mutter Natur, effektiv und deutlich besser in der Selektion als der Mensch.
Gute Dokumentationen mit wissenschaftlichem Background schafften es bis in die Wohnzimmer und in die Köpfe der Menschen. Die Wissenschaftler selbst und später auch viele Augenzeugen von Begegnungen mit dem Wolf erzeugen ein Bild vom Wolf, das weit weg ist von unserer kindlichen, ängstlichen Prägung. Weg von den Bildern im Märchen mit den sieben Geißlein und natürlich auch von Rotkäppchen, in denen, wie sollte es anders sein, der Jäger der Held ist und die Menschen vor dem bösen Wolf rettet. Die Jägerschaft hingegen weicht von diesem Bild offenbar sehr ungern ab.
Sie nutzen ein professionelles Marketing und die Medien, um das Bild des gefährlichen, unberechenbaren Wolfes aufrechtzuerhalten. Kaum noch tiefer recherchierende Homeoffice-Journalisten, springen auf und bringen damit ungeprüfte Aussagen in den „Druck“. Unsachlich, ohne wissenschaftlichen Hintergrund, mit reißerischen Aufmachungen, immer mit dem Tenor, dass der Wolf am besten schon morgen bejagt werden muss.
Der Jägerschaft wurde zu oft das Vertrauen geschenkt. Jäger gelten automatisch in vielen Berichten der Medien als „Experten“, obgleich viele noch nie einen Wolf gesehen haben, er in vielen Regionen noch nicht einmal beheimatet ist.
Federführend hier der Präsident des Jagdverbandes, für den der „günstige Erhaltungszustand“ des Wolfes längst erreicht ist, obgleich das zuständige Bundesministerium den Erhaltungszustand mit „ungünstig-schlecht“ bewertet.
Wenn Deutschland nicht in der EU wäre, der Schutzstatus nicht eine deutliche juristische Grundlage für das geltende Jagdverbot wäre, er würde längst wie der Fuchs bejagt werden, ständig und auch ohne Schonzeiten. Für die breite Masse der über 430.000 Jäger*Innen ist der Wolf Konkurrent bei Schwarz-, Rot-, und Rehwild, wie der Fuchs beim Federwild. Prädatoren/Beutegreifer (jagdlich auch „Raubtiere“ genannt) sind Konkurrenten, die den Schießspaß schmälern. Alle Prädatoren haben in der Sichtweise der Jägerschaft keine Daseinsberechtigung. Nur der Jäger reguliert in einer Kulturlandschaft die Wildtiere, so der ewige, nicht wissenschaftliche Beginn der Argumentationskette. Die Jagd ist seit vielen Jahrzehnten stets nur darauf ausgerichtet schießen zu können, immer mehr und mit immer mehr Jägern, aber nicht auf den Erhalt der Natur im Gesamtkontext und genau das muss sich sofort ändern!
Meine Haltung zur Jagd/zu Jägern hat sich im Laufe der Zeit verändert und ich kritisiere heute insbesondere die von mir so genannte „Hobbyjagd“.
Als „normaler Spaziergänger“ im Wald gab es für mich selten mal Kontakt mit Jägern, vielleicht auch weil man sich „blenden“ ließ von Fakeschildern wie „Achtung Zecken“, oder „Wildruhezone“, heute auch gern genutzt „Achtung Wolfsregion“. Alle Schilder, einzig zum Nutzen, den Erholungssuchenden, aus jagdlicher Sicht den „störenden Waldbesucher“, fernzuhalten. Fern zu halten aus Revieren, in denen oft „besondere nicht zulässige Jagdtechnik“, wie die exzessive Fütterung, genutzt wird. Später als Mountainbiker waren da schon erste Konflikte, noch nicht täglich, aber doch in der Intensität, dass erste Überlegungen zu der Aufgabe und dem Handeln mancher Jäger aufkamen.
Später als Hundehalter wurden diese Begegnungen noch intensiver. Ich erinnere mich an ein damals für mich schockierendes Erlebnis in der Nähe von Hannover. Mit meinem damaligen Ridgeback, er war über das Veterinäramt mit entsprechender Prüfung (Hundebegleitprüfung VDH) dann für den Großraum Hannover von der Leinenpflicht befreit.
Auf einem breiten mit möglichen Gegenverkehr befahrbaren Schotterweg kam ein SUV Bayerischer Herstellung angefahren, zwei Jäger waren Insassen. Das Fahrzeug hielt an meiner Seite, die Seitenscheibe senkte sich und ein älterer Herr, sich natürlich weder namentlich noch in der Funktion vorstellend, sagte in absolut unfreundlichem Ton im ersten Satz, „wenn ich ihren Hund hier am „revieren“ sehe, knall ich ihn ab“. Zunächst kurz geschockt bat ich die Herren doch mal auszusteigen, sich mal auszuweisen und mir ihre Gewaltandrohung genauer zu erklären. Der Beifahrer war zwar still und wirkte unbeteiligt, vielleicht war ihm die Situation sogar unangenehm, aber er hielt im Fußraum ein Gewehr. Durchaus empfand ich die Situation nicht nur als überflüssig, sondern auch als ernsthafte Bedrohung, mindestens meinem geliebten Ridgeback gegenüber.
Nun war ich im Glauben gegenüber der Gesellschaft, meine Schuldigkeit zum Führen eines solchen durchaus auch großen Hundes getan zu haben. Er war immer entspannt, gehorchte extrem gut, war mit mir im Besitz eines Zertifikates, welches unterstrich, dass er akkurat geführt wurde und gesellschaftsfähig war. Was war es also, warum diese „Herrschaften“ so reagierten? Die Antworten kamen viel später, es brauchte noch viele ähnliche unglaubliche Erlebnisse. Von denen werde ich in zukünftigen Beiträgen gern berichten.
Vom Spaziergänger, zum Mountainbiker, dann zum Hundeführer, eine weitere Verschlechterung im Verhältnis zur Jägerschaft scheint nicht mehr möglich? Oh, doch! Kaum für die meisten nicht fotografierenden Menschen nachzuvollziehen, aber zu Fuß in den Wäldern meist auf dem Weg befindlich, gern auch mal im größten Respekt gegenüber den Wildtieren abseits der Wege, mit einem großen Teleobjektiv in der Hand, stand ich fortan ständig und noch stärker im Visier. Pauschal waren da unzählige unfreundliche Nachfragen, was man denn „suchen würde“, was man fotografiert, ob man gar eine nötige Lizenz hat. Fortan waren auch massivste Drohungen ständig präsent.
Angeblich nicht querfeldein gehen zu dürfen, bestimmte Wege meiden zu müssen, waren noch harmlose Äußerungen. Warum eigentlich? War oder ist da was zu verbergen? Bezeugte eventuell der Fotoapparat Vorkommnisse die den Verantwortlichen unangenehm werden könnten? Die Fragen und die daraus resultierenden Nachforschungen von mir zu diesem Verhalten addierten sich und tatsächlich hatte ich mit vielen Fotofreuden unfassbares gesehen, auch dazu später weitere Berichte.
Weil ich immer wieder gefragt werde, was denn „Hobbyjagd“ ist, anbei hier meine Definition: Grundsätzlich ist der Begriff natürlich nicht geschützt, der Interpretationsfreiraum daher riesig. In meinen Augen ist man bei einem Hobby, gleich welcher Art, mit großer Leidenschaft, mit Inbrunst dabei. Diese Leidenschaft gilt in der Hobbyjagd nicht dem Gesamtkontext Natur, sondern der Schussabgabe, dem Moment, den viele Hobbyjäger in ihren Foren als den „Kick“ beschreiben. Es geht bei einer großen Vielzahl nur rein um das Töten. Da werden z.B. völlig sinnlos, ohne jeglichen wissenschaftlichen Ansatz Füchse geschossen, auch zB. eigens dafür in einer hohen Zahl gezüchtete Fasane (s. Anlage). Füchse werden, inklusive der Jungen, getötet oder per grausamer Fallen sogar auch in allen Naturschutzgebieten gefangen und einfach im Wald erlegt und zurückgelassen. Persönlich hatte ich einen Fund von 11 getöteten Füchsen, von Euch wurden mir Videos mit bis zu 17 im Wald zurückgelassenen Füchsen zugesandt.
Des Weiteren ist die Hobbyjagd eben genau der Anteil der Jagd, der die Wildtiere im Bestand nach oben treibt, diese Jagd sorgt dann also für immer mehr (!!) Wildtiere. In der Populationsdynamik wird genau dort angesetzt, wo eigentlich gemäß der Umweltkapazität eine natürliche Sättigung der Bestände stattfinden würde und die weiteren Populationen natürlicher Weise abnehmen würden. Diese aber wird jedes Mal durch die Bejagung zurückversetzt in einen Anfangsbestand, in dem die Natur sofort wieder mit noch mehr Geburten gegensteuert. Weibliche Tiere sind dann deutlich früher in der Geschlechtsreife, es werden deutlich mehr Junge geboren usw.. Das ist gewollt, das ist gesteuert, das ist Hobbyjagd. Hochrechnungen gehen davon aus, dass 2030 ca. 500.000 Jäger 1.5 Mio. Rehe und 1 Mio. Wildschweine erlegen und ca. 6 Mio Wildtiere insgesamt töten werden.
Die eigenen Angaben der Jägerschaft, die Jagdstrecken, belegen, dass in den Anfängen der 1990er Jahre mit ca. 300.000 Jägern jedes Jahr noch etwa 900.000 Rehe und bis 160.000 Wildschweine erlegt wurden. In den letzten Jahren waren es mit über 400.000 Jägern bis zu 1.320.000 Rehe und über 800.000 Wildschweine pro Jahr, Tendenz weiter stark steigend, wie bei allen anderen Wildtierarten auch.
Es gibt sicher Jäger die mit größtem Respekt töten, vielleicht nur wenn es aus ihrer Sicht und Überzeugung sein muss, oder sie als Wildhüter bestellt sind, wie zB. im „jagdfreien“ Genf, oder tatsächlich vielleicht zum eigenen Verzehr des Fleisches (ernährungsspezifischer Sinn und Unsinn, sowie ethische Betrachtungsweise hier völlig unberücksichtigt), das wäre durchaus zu akzeptieren, wenn der Mensch sich naturidentisch ins biologische System als Prädatoren einfügen würde.
Also die Zahl der Entnahme (= Tötungen) in etwa der eines anderen Prädators entspräche und damit aus rein biologischer Sicht für die Natur im Ganzen zu verkraften wäre.
Die Jagd und auch damit die Jäger splitten sich heute in unglaublich viele Interessengruppen auf. Da sind z.B. Trophäenjäger, ganz „besondere“ Trophäen wie der Wolf werden im Ausland geschossen – Deutschland ist weltweit der zweitgrößte Konsument von Jagdreisen. Sehr oft werden noch im Frühjahr Trophäen zur Hegeschau ausgestellt. Ein Stück weit wird die Hegeschau unter Jungjägern heute abgelöst z.B. durch ein Reel oder Foto auf Instagram oder anderen Plattformen.
Aber auch Gesellschaftsjagden werden durchgeführt, Treib- und Drückjagden. Eine solche fand z.B. mitten in der, der Jägerschaft selbstverständlich bekannten, Reproduktionsstätte einer „besonders geschützten Tierart“, dem Wolf statt. Mit dabei Jäger und jagende Wolfsberater. Die Treibjagd war gemäß aller Regeln juristisch zulässig, sogar zur Paarungszeit der Wölfe und inmitten ihrer Reproduktionsstätte. Genau wie der ständig präsente Harvester ausgerechnet zur Welpenzeit der Wölfe exakt dort für Monate die Wälder zerstörte. Beides, Treibjagd und Rodung im Kerngebiet der Wölfe ist in meinen Augen ethisch verwerfliches Handeln.
Die viel zitierte und sogar aus dem Bundesjagdgesetz zum Pflichtteil deklarierte Hege der Jäger, richtet sich ganz klar dahin aus, noch mehr Wild zu schießen. Während die Jagd, also die Tötung von über 5 Mio. Wildtieren/Jahr ein Eingriffsversuch in die Bestände nach unten darstellt, ist die Hege ein Eingriffsversuch, bestimmte einzelne Bestände zum angeblichen Schutz nach oben zu korrigieren. Das aber unter Zuhilfenahme der Tötung vieler anderer Wildtiere, deren erklärter Feinde nämlich. So wird zB in der Hege der Fuchs erschossen, um den Fasan oder andere Bodenbrüter zu bevorteilen. In dieser Hegemaßnahme wird alles geschossen was den Bestand des Fasans gefährdet. Marder, Fuchs, Krähe, Eichelhäher, Elster (wegen der Küken) usw…. Das ist Hege, also extrem Faunen verfälschend! Zur Gesellschaftsjagd wird dann der so geschützte Fasan geschossen, ca. 90.000 Stück/Jahr, so die offiziellen Jagdstreckenangaben.
Interessant ist, dass von den 71.500 nachgewiesenen Tierarten in Deutschland ungefähr 48.000 Tierarten in deutschen Wäldern (immerhin 1/3 unserer Flächen), Wiesen und Bergen leben. Viele davon sind Insekten, doch immerhin auch 328 Vogelarten und 104 verschiedene Säugetiere. Viele Dutzend Amphibien und Reptilien gehören auch dazu. Aber nur knapp über 40 Wildtierarten unterliegen dem Jagdrecht, einige wenige in bestimmten Bundesländern der ganzjährigen Schonzeit, wie z.B. Elch, Luchs und tatsächlich auch der Wolf. Der Wolf bislang in Sachsen und Niedersachsen, sowie in Schleswig-Holstein.
Wenn doch Naturschutz betrieben wird, wenn man der jagdlichen Argumentationskette folgt, warum dann „nur“ in Bezug auf diese wenigen knapp 40 Wildtierarten von ungefähr 48.000 Tierarten in deutschen Wäldern? Das Zusammenspiel von Pilzen, Pflanzen und Tieren ist so unfassbar komplex und zwingend im Ganzen zu sehen, da reicht es nicht zu meinen, man hätte mit der Regulation der 40 Arten die Natur im Griff. Mindestens sind es alle Prädatoren die am besten ausgelöscht werden sollen (s. Anlage Hege & Pflege „Prädatorenregulierung“). Zu gern würde man daher auch beim Wolf und anderen Prädatoren den Schutzstatus aufheben, die Konkurrenten loswerden, sie bejagen wie den Fuchs, das ganze Jahr, direkt oder per perfider Fallenjagd wie in so unfassbar vielen Wäldern und Naturschutzgebieten. Warum lassen wir das zu?
Quellen/Anlagen:
Jagdverband, Hege & Pflege
https://www.jagdverband.de/rund-um-die-jagd/rechtslage/jagdrecht-deutschland
Hege basiert auf drei Säulen: ….“Prädatorenregulierung“….
https://waidwissen.com/einfuehrung-zur-wildhege
Interessante ErgänzungFasanzucht
https://www.wildtiermanagement.com/fileadmin/dateien/wildtiermanagement.de/Downloads/18_03_NWS_ML_Auswildern_von_autochthonen_Fasanen_nach_dem_Hoeckeler_Modell.pdf
Bundesjagdgesetz
https://www.gesetze-im-internet.de/bjagdg/BJNR007800952.html
Hobbyagd schafft immer mehr Wildtiere. Prof. Dr. Reichholf in Jagd reguliert nicht, die wichtigste Paasage!
https://c.web.de/@334607234736593420/mtx-MIeVTL-9bkB1zx3fWA
Wolf Schutzstatus! Wölfe im vierfachen Schutz
https://www.bund-sh.de/wolf/schutz-des-wolfes/
Änderungen Schutzstatus nur Einstimmig
https://www.tierschutz-austria.at/schwarzer-tag-fuer-den-wolf-eu-kommission-moechte-schutzstatus-herabsetzen/
Jagdprüfung: Zitat „Die Jägerprüfungsfragen werden vorher ausgehändigt. Somit besteht die Möglichkeit, diese im Vorfeld genügend zu lernen“.
https://jagdschule-rheinahreifel.de/jagdausbildung/#jagdpruefung-jaegerpruefung
Lieber Guido, danke für diesen wieder großartigen Beitrag. Zum Thema, welches im vierten Absatz von unten angesprochen wird, möchte ich auf etwas hinweisen. Es ist nicht so, dass dies juristisch zulässig ist bei einer Anhang IV-Art wie dem Wolf. Hier gelten die Verbote gemäß § 44 (1) BNatSchG, analog Artikel 12 der FFH-RL. Es ist verboten, streng geschützte Arten während der Fortpflanzung-, Aufzucht- … zeit erheblich zu stören. Eine erhebliche Störung liegt vor, wenn sich durch die Störung der Erhaltungszustand der lokalen Population verschlechtert. Ebenso ist es verboten, die Fortpflanzungs- und Ruhestätten zu beschädigen oder sie zu zerstören. Werden also Wölfe bei der Paarung, der Aufzucht der Jungen gestört, ihr Lebensraum zerstört, so dass sie quasi vertrieben werden, sich nicht fortpflanzen und ihre Jungen aufziehen können, wird die lokale Population ausgelöscht. Und das ist verboten! Da hilft auch die Ausrede „Anforderungen an die gute fachliche Praxis sind erfüllt“ nicht. Darüber hinaus hat Deutschland gem. Artikel 6 der FFH-RL die Pflicht, besondere Schutzgebiete für Anhang II-Arten, zu denen auch der Wolf als prioritäre Art gehört, einzurichten. Der natürliche Lebensraum in solchen Gebieten darf sich nicht verschlechtern, die Arten dürfen nicht gestört werden. Aber dieser Pflicht ist Deutschland bisher auch nicht nachgekommen. Mit sind keine Schutzgebiete für Wölfe bekannt.
Liebe Grüße 🐺 aaahuuuuuu
Ein sehr treffender Beitrag, lieber Guido, den ich so unterschreiben würde. Ich kam letztes Jahr auf eine Niederwildtreibjagd zu, die in einer Gegend statt fand, in der Niederwild, wie Hasen, Fasane und Rebhühner schon sehr rar waren. Trotzdem wurde diese Treibjagd, es war eine von dreien, noch durchgeführt. Als ich die Gelegenheit hatte, in den Wagen des Todes zu schauen, machte ich ein Foto von den zu diesem Zeitpunkt sinnlos getöteten Tieren. Kurze Zeit später stürme ein gut 80 jähriger Hobby-Jäger auf mich zu und wollte mit seinem Gebrüll „Du hast mich fotografiert, gib mir sofort dein Handy“ mich körperlich angehen. Nur eine Flucht zu meinem Auto rettete mich wahrscheinlich vor schlimmeren. Schlimm war für mich und das steckte mir noch lange in den Knochen, daß dieser alte Hobby-Jäger mit durchgestreckter Flinte neben mir her lief, als ich zum Auto ging. Ich gehe davon aus, daß die Waffe geladen war und er nur mit entladener und abgeknickter Waffe sich mir hätte nähern dürfen.
In diesem Revier werden Beutegreifer auch regelrecht bekämpft, um diese Treibjagden mit Gleichgesinnten durchzuführen. Hobby-Jäger nennen das die Hege vor der Ernte, weil sie glauben, daß Füchse und andere Beutegreifer ihnen evtl. einen Hasen „stehlen“ könnten, der ihnen dann nicht mehr vor die Flinte laufen, als nicht mehr geerntet werden kann.
Danke für deine Beiträge, die helfen, diesem Wahn ein Ende zu machen.
Vielen Dank für deinen neuen Beitrag zur Jägerschaft.
Aktuell, nachdem ich aus dem Radio gehört habe, dass nun nach Hessen auch in Rheinland-Pfalz die afrikanische Schweinepest bei Wildschweinen ausgebrochen ist, habe ich mich gefragt wie es nun mit der selbstgeheiligten Naturschutzgemeinde Jäger aussieht. In einem zurückliegenden Bericht, ich glaube sogar es war bei dir verlinkt, gab es eine Karte mit Ausbruchsbgebieten in Osteuropa. Da wo der Wolf war, hielt sich die Seuche sehr regional begrenzt. Außerhalb der Wolfsareale gab es großflächige Ausbrüche. Also liebe Schutzbefohlene, die Dame und Herren Jäger, Wolf habt ihr nicht – raus in die Wälder, nach verdächtigtem Wild Ausschau halten und einmal SINNVOLL ausdünnen!
Ha! Weit gefehlt! Link: https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/afrikanische-schweinepest-breitet-sich-in-rlp-weiter-aus-landkreise-mainz-bingen-und-alzey-worms-betroffen-100.html
Jetzt wo eine echte Gefahr besteht ziehen sich die feinen Herrschaften dezent zurück mit dem scheinheiligen Argument kein Wild aufscheuchen zu wollen.
Wäre es hier nicht wirklich sinnvoll die natürliche Gesundheitspolizei WOLF im Revier zu wissen, um so wie in der Natur normal, präventiv krankes Wild auszusortieren? Aber vermutlich wird es wohl auch da wieder das selbe schwachsinnige Alibiargument geben wie einst bei der Fuchsvergasung zum Ausrotten von Tollwut. Ergebnis damals: zahllose grausam vergaste Füchse, Erfolg = Null!
Somit ist das Ergebnis klar: lieber keine Wölfe als echter Naturschutz. Statt dessen abwarten bis die Seuche sich großflächig verteilt und bestandsvernichtend gewütet hat, um dann wieder in aller Ruhe lukrativ ballern zu können. Waidmanns Dank!
Lieber Guido, vielen Dank für den interessanten Beitrag und den Einblick in das deutsche Jagdelend… 😢
Die Zahlen, die du bei deinen Beiträgen zur Jagd jeweils präsentierst, sind für mich als Schweizer einfach nur abartig. Abartig hoch… Die Jagdmethoden, die bei euch immer noch Erlaubt sind, finde ich schrecklich. Ein Wunder das die Hexenverbrennungen abschafft wurden bei euch.
Ich muss jedes mal kurz nachschauen, ob die Zahlen auch wirklich stimmen, denn das sind einfach eine Ganze Menge, sehr viele tote Tiere. Und sie stimmen jedes mal, Leider…
Heute musste ich mal unsere (Schweizer Jagdstatistik) Zahlen unter die Lupe nehmen, um das Ganze für mich in Relation zu setzen. ein Beispiel mit dem Jahr 2022:
Deutschland: 83Mio Einwohner, 243 Einwohner pro km2, 400.000 Jäger, 4,7 Jägerinnen und Jäger pro 1.000 Einwohner, Jagdausbildung 3 Wochen, Bsp: 1.300.000 getötete Rehe, 421.000 getötete Füchse, 202.000.
Schweiz: 8.7Mio Einwohner, 212 Einwohner pro km2, 30.000 Jäger, 3.4 Jägerinnen und Jäger pro 1.000 Einwohner, Jagdausbildung 1,5-2 JAHRE, Bsp: 42.700 getötete Rehe, 15.400 getötete Füchse, 1 Waschbär.
Was ich hier veranschaulichen will, ist das die Zahlen betreffend Bevölkerung, Anzahl Jäger und Anzahl Einwohner pro km2 in etwa 10% der Deutschen Zahlen ausmachen. Die Getöteten Tiere, egal welcher Art, bei uns aber MASSIV Tiefer sind, in %, als in Deutschland. Das ist auch ein gern genutztes Argument der Jäger hier in der Schweiz, dass sie nicht so durchgeknallte, schiesswütige Hobbyjäger sind, wie die deutschen Nachbarn.
Das macht das Ganze aber nicht weniger tragisch, denn die Effekte die du beschrieben hast, sind genau dieselben. Das Verhalten der Tiere hat sich genau gleich Negativ verändert, dort wo intensiv gejagt wird steigen die Populationen, Jagd ist immer noch kein Naturschutz, Jäger wollen die Grossen Prädatoren schiessen und haben es letztes Jahr geschafft über 50 Wölfe zu schiessen. Weniger Jagd bringt den Ökosystemen also genau nichts. Deshalb gehört die Hobbyjagd abgeschafft, nicht nur ein „bisschen“, sondern ganz. Wir wissen bereits das es ohne Jagd funktioniert. Die Langzeiterfahrungen im Kt. Genf beweisen das. Die Schweizer Jägerinnen und Jäger investieren jährlich über 100 Millionen Franken für eine Aufgabe, die sie auch im Interesse des Staates ausrichten. Die 100 Millionen Franken währen besser in Löhne für professionelle Wildhüter investiert, die Wissen was Sie tun. Und das nur im Notfall und wenn alle anderen Möglichkeiten, ausser töten, ausgeschöpft wurden.
Wenn ich mich aber mit den Beteiligten (Jäger, Nutztierhalter, Naturliebhaber, Naturschützer, Politiker) unterhalte, stelle ich fest, dass die Menschheit noch nicht soweit ist, sich vom Spasstöten zu verabschieden. Die Hoffnung stirbt aber zuletzt und die Hoffnung bleibt, solange wir Mitstreiter wie dich haben Guido.
Danke für Deine unermüdlichen Einsatz! 🙏🏼🐺💚
PS: 202.000 Waschbären
Dieser Beitrag und auch die vorherigen machen ja eigentlich klar, welchen Unsinn und großen Schaden für die Natur die Hobbyjagd mit sich bringt und dennoch sieht sich die Jägerschaft immer noch als Krone der Naturschützer an. Am schlimmsten ist, dass selbst die Behörden davon überzeugt sind und den Jagdverbänden die Gemeinnützigkeit bescheinigen, die zur Steuerbefreiung führt. Nach der Abgabenordnung ist die Gemeinnützigkeit dann gegeben, wenn die Tätigkeit darauf abzielt, die Allgemeinheit auf materiellem, geistigem oder sittlichem Gebiet SELBSTLOS zu fördern. Ich frage mich immer wieder, wie die Selbstlosigkeit aussieht.
Werden tatsächlich aus reiner Selbstlosigkeit Hundertausende von Wildtieren getötet? Was ist daran selbstlos, wenn Nutrias, Marder, Hermeline, Marderhunde und Füchse qualvoll bejagt und getötet werden? Wie selbstlos ist das, wenn getötete Nutrias aufgeschnitten und auf möglichen Nachwuchs untersucht werden, den man am Weiterleben gehindert hat? Bejagung von Eichelhähern selbstlos oder doch eher aus egoistischen Gründen? Die Bejagung erfolgt aus reinem Schießspaß und aus schöner Abwechslung, wie unlängst Hannah Reuter als Jagdjournalistin bekanntgab. Der Eichelhäher ist nur in einem Punkt schädlich: Er warnt durch seinen Ruf andere Waldtiere, die dann flüchten, nicht mehr bejagt werden können und deshalb muss er auch entnommen werden – so die Sprecherin eines großen Jagdverbandes. Was für ein Wahnsinn. Was für ein Zurechtbiegen von Gründen, nur damit das blutige Geschäft ungeschmälert weiter betrieben werden kann.
Herr Damman-Tamke biegt sich auch alles zurecht, was die Population der Wölfe betrifft, nur um die Eröffnung der Jagd zu rechtfertigen. Jägerschaft und Behörden kommen da zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen, obwohl es ja nur eine verlässliche Grundlage gibt: nämlich die Zahlen, die sich aus dem Wolfsmonitoring ergeben. Und wer betreibt das Wolfsmonitoring? Die Jagerschäft. Also ignoriert Herr Damman-Tamke die von seinen eigenen Leuten ermittelten Zahlen als wissenschaftliche Grundlage und bringt nur seine eigene Meinung unter das Volk. Wie kann das sein.
Wird Zeit, dass ein Wandel stattfindet und der bescheidenen Hobbyjagd endlich die Grundlage entzogen und den Lügenmärchen ein Ende gemacht wird.
Tolles Fotos vom einzig wahren König der Wälder (der ja eigentlich gar nicht in Wälder gehört, sondern in Savannen 😉 )
Danke lieber Guido, für deinen, wie immer, wieder so wertvollen, bestens recherchierten Beitrag, für dein unermüdliches Engagement, deine Aufklärung. Auch die Anhänge auf deiner Website sind absolut lesenswert. Erschreckend für mich, ist die Bedrohung dieser beiden Hobbymörder von dir und deinem Hund. Ein Anmaßung sondersgleichen! Ebenso erschreckend, dass überall, wirklich ÜBERALL, gejagt werden darf, auch in Naturschutzgebieten, FFH-Gebieten, Nationalparks. Es gibt so gut wie keinerlei Einschränkungen für Jäger. Diese bittere Erfahrung musste ich ja auch hier in unserem Landkreis machen….Wunderbare Auenwälder (FFH-Gebiete), wertvolle, unter Naturschutz stehende Moorgebiete, die mit großem Aufwand vom Bund Naturschutz in Bayern und dem LBV gepflegt und erhalten werden, überall treiben diese Hobbyjäger ihr Unwesen.
Zum Schutz der Wölfe hat der EUGH ja erst kürzlich ausführlich Stellung bezogen, was die Österreicher, auch die Bayern, nicht akzeptieren wollen und an allen möglichen Ecken daran feilen, den hohen Schutzstatus zu umgehen. Auch Niedersachsen hat ja nach diesem EUGH Urteil wieder einen Wolf zum Abschuss freigegeben. Jagd- und Landwirtschaftsverbände, auch viele Politiker, darunter auch Frau von der Leyen, betonen bei jeder Gelegenheit, dass dieser strenge Schutz aufgehoben werden muss und viele Medien tun mit unrecherchierten Schauerberichten ihr Übriges dazu.
Wie du schon schreibst, so eine Wolfstrophäe an der Wand (wie ekelhaft), wäre wohl der Traum so mancher Hobbymörder.
Deine Frage „warum lassen wir das zu?“ Es ist schwer, gegen die übergroße Macht der Jägerschaft anzukommen. Deshalb ist, so wie du es machst, immer und immer wieder aufklären, die einzige, richtige Möglichkeit. Vor allem auch in Schulen und Kindergärten, welche sich die Jägerschaft ja auch schon „einverleibt“ hat, um schon den Kleinen beizubringen, „wie wichtig die Regulierung von Wildtieren ist“.
Danke 🙏, mehr als treffend formuliert.
Ich habe dir bereits von dem „netten“ Jäger erzählt der mit dem geladenen Gewehr mittags direkt am Wegrand saß und mich und Bella auf Nachfrage damit bedroht hatte und uns sofort massiv beschimpft und beleidigt hatte. Die Polizei hat zum Glück großartig reagiert….
Ich habe mich lange nicht getraut darüber zu reden aus Angst das mir oder meinem Hund was passiert.
Die Hobbyjagd muss verboten werden, denn wie du es sagtest: diese Hobbyjäger töten aus Leidenschaft… das ist krank!!!!
Danke Guido für diesen tollen Beitrag 🙏
Ich finde den Beitrag sehr spannend und kann ihn auch persönlich in vielen angeführten Beispielen nachvollziehen.
Aber warum wird so pauschal verurteilt, das ist mir zu einfach .
In der Gegend in der ich wohne wurden einfach Zäune gezogen , um die Schweinepest einzudämmen. Da fanden sich viele Tiere darin, einfach so, feststeckend .
Erwachsene Rehe können springen, aber Kitze nicht. Die Wölfe mussten durchs Dorf laufen, weil sie nicht wussten wohin.
Das haben keine Jäger festgelegt, das war die Politik .
Wie sieht es unter neu gebauten Windrädern aus ? An Häusern mit großen Glasflächen ohne spezielle Scheiben sammelt man jeden Morgen die Vögel auf .
Es sind nicht nur einzelne Jäger , die die Natur als ihr Eigentum betrachten und machen was sie wollen.
Wieder ein sehr informativer Beitrag ,der viele Fragen beantwortet.Danke dafür. Oft erlebe ich in meinem täglichen Umfeld leider ,daß sich die Menschen diese Feagen gar nicht erst stellen. Es ist bequemer ,dem althergebrachten Jägerlatein zu lauschen.Für mich gehört Hobbyjagd ,die hast Du ja sehr gut definiert, schlichtweg abgeschafft. Das wird nur nicht passieren ,zu groß ist der Wirtschaftszweig dahinter.
Viele Leute wissen gar nicht ,daß die meisten Jäger im Land nur ihrem Hobby fröhnen . Sie wissen gar nicht ,daß die Pacht ,die von Jägern zitiert wird als Grund Wild zu verkaufen , oftmals nur 1€ (zB Sachsen) beträgt. Deshalb finde ich Beiträge wie diesen so überaus wichtig .Wir dürfen Leuten ,die Töten als Hobby haben ,nicht unsere Natur überlassen.
Danke für deinen wieder einmal sehr differenzierten Beitrag. Du hältst nicht einfach das „Dagegen“-Schild in die Höhe, nein. Immer wieder fundiert, mit offenen Augen in verschiedene Richtungen blickend, klärst du auf und machst mich ganz persönlich immer interessierter an diesen Themen und Problemstellungen. Danke für deinen Einsatz, für deine fundierten Informationen, die man in Gesprächen und auch Diskussionen guten Gewissens zitieren kann.
Das Töten von Lebewesen als Hobby zu betiteln und Freude daran zu haben, ist mir so fremd und unverständlich, dass ich es kaum in Worte fassen kann.
Ich hoffe sehr, dass der Schutzstatus beibehalten wird und auch dass beim Thema Fuchsjagd ein Erfolg verzeichnet werden kann 🍀
warum wir das zulassen? Mit dem selben Grund wie Pferdesport – trotz seit Jahrzehnten bekannter tierquälenden Praktiken – immer noch Olympische Disziplin ist und dahinter eine extrem reiche Oberschicht steht.
Auch stellt sich hier die Frage, können wir das noch verantworten?
Jeder, der sich ein wenig mit dem Thema befasst und seine Informationen nicht aus reißerischen Boulevardblättern oder Medien bezieht, die von Homeoffice Journalisten geprägt sind, wird diese Frage nur mit „NEIN“ beantworten können.
In Zeiten des größten Artensterbens, ist es ad absurdum an veralteten und längst wissenschaftlich widerlegten Grundsätzen zur Jagd festzuhalten. Das System krankt von der Wurzel. Das Schlimme daran ist, dass die Entscheidungsträger darüber Kenntnis haben und gegen jede wissenschaftliche Studie, die belegt wie sinnlos die Hobbyjagd ist, handeln. Was bringt es uns, wenn Gesetze zum Erhalt der Artenvielfalt, zum Schutze gefährdeter Tiere, zur Förderung der Biodiversität erlassen werden, die immer wieder zu Gunsten von Lobbys aufgeweicht werden, die sich seit Jahren nicht aus der Komfortzone bewegen, Subventionen kassieren und kontraproduktiv agieren, zu den erlassenen Umweltgesetzen.
Was hat es mit Hege zu tun, Füchse in die Luft zu werfen und zu erschießen um dann die Kadaver in ‚Wald liegen zu lassen? So könnte man noch unzählige Beispiele aufzählen die nichts, aber auch gar nichts mit Naturschutz etc. zu tun haben, aber das würde den Rahmen sprengen.
In Deutschland leben rund 80 Millionen Menschen, jeder einzelne von ihnen hat ein Recht darauf, dass seine Lebensgrundlage geschützt und erhalten wird. Dass Kinder und Kindeskinder Tiere nicht nur aus Büchern und Zoos kennen und Natur erleben dürfen, wie sie eigentlich sein sollte. Dieses Recht wiegt mehr als das Interesse von
400 000 überflüssigen Hobbyjägern.
Dein informativer und wie immer vortrefflich recherchierter Beitrag zeigt anhand der ernüchternden Zahlen und Fakten sehr gut auf, wie heuchlerisch und sinnlos die Hobbyjagd ist. Jeder, der sich wie du und ich oft in der Natur aufhält, sie genieß und vielleicht auch von ihr „profitiert“ muss sich fragen, was er tun kann, um diese zu schützen und zu erhalten. Wenn jeder auch nur einen kleinen Teil dazu beiträgt, versucht andere mitzunehmen und zu informieren, ist es möglich etwas zu bewegen. Wie sagt man: „Der stete Tropfen höhlt den Stein.“ Danke für dein großes Engagement.👌
Bei der Jagd zu differenzieren, finde ich enorm wichtig. Jagd ist nicht gleich Jagd, Jäger nicht gleich Jäger. Inwiefern Jagd grundsätzlich notwendig ist oder nicht, mag ich mir gar nicht anmaßen zu beurteilen. Natürlich gibt es einen Anteil in mir, der denkt, Tiere töten ist nicht richtig. Ich finde aber auch, es entsteht in unserem Land schnell eine Doppelmoral. Z.B. stirbt ca. alle 2 min. ein Säugetier im Straßenverkehr, müssten wir dann nicht zumindest in der Freizeit auf’s Autofahren verzichten … usw. Deshalb finde ich es wichtig, nicht pauschal zu „verurteilen“, sondern differenziert hinzuschauen. Und auch aus dem Grund schätze ich deine Beiträge sehr!
Was ich nicht verstehe, ist, dass das, was du als Hobbyjagd definierst, weiterhin erlaubt ist und auch von uns als Gesellschaft geduldet oder gar akzeptiert wird, nachdem, was man inzwischen alles weiß. Aber vermutlich wissen viel zu wenig Menschen darüber Bescheid.
Übrigens Definition nach Duden: Hobby = „als Ausgleich zur täglichen Arbeit gewählte Beschäftigung, mit der jemand seine Freizeit ausfüllt und die er mit einem gewissen Eifer betreibt“. Und genau so habe ich es auch aus dem Bekanntenkreis von Hobbyjägern gehört: z.B. „Jagen als Ausgleich zum stressigen Job“. Töten aus Spaß. Gut, dass du die Begriffe „Hege und Pflege“ erläuterst, mir war gar nicht richtig bewusst, was jagdlich darunter verstanden wird. Ich glaube viele Menschen assoziieren damit erst einmal etwas „Positives“. Für mich ist der Weg, den du gehst, der absolute richtige: Dinge hinterfragen, mit wissenschaftlichen Erkenntnissen abgleichen, die Menschen aufklären … Danke für wieder mal einen hervorragend gelungenen Beitrag 🙏🫶
Guido, mein Freund und treuer Wegbegleiter. Was für ein sagenhaftes Foto, was Dir dort gelungen ist. Das ist 100%-Wildlife und zeigt wie schön unsere Natur mit all ihren Lebewesen und Pflanzen sein kann 😍
Zum Beitrag: Mal wieder ein sagenhafter Beitrag, der einiges aufdeckt, was dort im Verborgenen geschieht. Besonders hängen geblieben ist dein Erlebnis mit Nox. Ich finde ich sehr besorgniserregend, daß ein Teil dieser Hobbyjäger/Jäger so reagieren … dafür muss es Gründe geben. Der Ton macht die Musik und der wurde hier deutlich verfehlt und die Androhung den Nox „Abzuknallen“ treibt es auf die Spitze! Man will Leute wie Dich und mich dort nicht haben – noch nicht mal weil wir in „deren“ Revier unterwegs sind sondern weil wir viele Dinge sehen, die andere nicht sehen.
Du bist leider einer der Wenigen unter Vielen, der seine hohe Anzahl an Followern und die damit verbundene Reichweite dafür nutzt, um gerade über die Missstände in der Hobbyjagd zu informieren, denn genau das ist ausschlaggebend für viele Themen im Bereich Naturschutz. Bei Dir gibt es nicht einfach nur ein Bild mit 20 oder 30 Hashtag’s, welches zeigt was für eine tolle Ausrüstung Du hast. Nein, bei Dir gibt es beim Bild 100% Wildlife und in den dazugehörigen Berichten jede Menge Erfahrung, jede Menge Fakten und Wissen, jede Menge atemberaubende Momente sowie eine fachlich neutrale und faire Sichtweise auf die Themen, die uns ALLE etwas angehen.
Schade, aber auch manchmal sehr enttäuschend, das einige nur von der Natur profitieren wollen, aber kein Hauch davon zurück geben oder besten Falls noch den „Pakt mit dem Teufel“ eingehen um tolle Fotos zu bekommen. Für mich absolut unverständlich, da diese Personen (natürlich nicht Alle) die Tiere töten und absichtlich quälen, die wir fotografieren.
Man kann nur hoffen, das viele sich an der „Abstimmung – 21“ beteiligen und damit ein riesengroßes Zeichen setzen gegen die Fuchsjagd/Hobbyjagd. Ob es dazu führt, daß jenes verboten wird muss man Abwarten, aber es wurde bis jetzt schon großes erreicht in dem man mehr Aufmerksamkeit generiert hat. Daher wünsche ich mir, daß auch der ein oder andere „große Account“ auch mal tatkräftig zur Seite steht und den Tieren da draußen seine Stimme gibt und ein bisschen Werbung dafür macht. Ein paar Minuten unserer Zeit kann ggf. einiges bewirken.
Allen einen guten Start ins Wochenende 😊🤝🐺
Mit diesem Beitrag lieferst du die Grundlage zum Verständnis, wie Hobbyjagd funktioniert.
Auf Grundlage des land- und forstwirtschaftlichen Strebens der Gewinnoptimierung, womit anscheinend alles gerechtfertigt werden kann, was sogar gegen die eigenen Vorsätze verstößt, zieht die Hobbyjagd in den Kampf GEGEN die Natur.
Ähnlich der Fasanzucht sehe ich die Jagd auf’s Rehwild. Nicht nur dass, wie Du beschreibst, in die Populationsdynamik eingegriffen wird, damit immer ausreichend Nachschub zur Verfügung steht.
Man gibt sich auf der einen Seite gern, medienwirksam als Rehkitzretter, auf der anderen Seite, nur wenige Monate später, freut man sich das „gezüchtete“ Schmalreh in Masse zu töten.
Natürlich darf dabei der Spaß nicht zu kurz kommen. Erst vor kurzem, mich gab ich dabei als jagdbegeistert aus, berichtete mir ein Jäger von einem für ihn unvergesslichem Erlebnis. Dabei kaufte er sich für 22.000€ das Recht, in Kasachstan einen Bären zu erlegen. Der abgetrennte Kopf wurde ihm im Anschluss zugesandt und hängt nun, neben vielen anderen Tierhäuptern, in einem eigens zur Trophäensammlung eingerichtetem Zimmer.
Hier zählt nicht die natürliche Selektion, der Naturschutz im Ganzen, hier geht es darum das größte, schönste, seltenste „Stück“ zu erlegen, koste es, was es wolle.
Der Wolf steht sicher ganz oben auf der Liste der Sammler. Unter Generalverdacht stehend, gewinnt man den Eindruck, man könne es kaum erwarten, bis es zum nächsten Nutztierriss kommt. Bei der schnell folgenden Ausnahmegenehmigung, der Freigabe zum Abschuss also, beginnt der große Kampf um den besten Schießstand.
Dass diese immer wieder erfolgreich zurückgewiesen werden, sorgt sicher für eine große Enttäuschung.
Dennoch schafft es Raum für illegale Handlungen, Straftaten also, die nur unzureichend verfolgt werden. Für viele ein Freibrief, gegen geltendes Recht zu verstoßen.
Und, um deine Schlussfrage zu beantworten, genau das dürfen wir nicht zulassen. Genau das gehört der Bevölkerung vermittelt, denn hier geht’s um den Willen der Gesamtheit, nicht darum Straftätern ihren Spaß am Morden zu lassen.
Danke für dein Engagement und den klasse Beitrag!
Was ein Erlebnis…Was ein Foto…!
Lieber Guido, danke für diesen Beitrag. Ich stelle mir immer die Frage warum wird so viel Wild geschossen? Früher als es nichts gab ( nach dem Krieg) als die Menschen nichts hatten, wurde gejagt damit sie essen hatten heute nur noch um dem Hobby nachzugehen. Wie erbärmlich, es gibt alles im Überfluss kein Mensch muss also jagen. Wie oft lese ich das Fasane , Rebhühner usw ausgesetzt werden um geschossen zu werden. Ich bin selbst kein wirklicher Fleisch verzehren. Deshalb verurteile ich diese ganze Gier die Tiere zu töten sehr und ich wünschte mir das da neue Gesetze kommen. Natürlich im Bezug auf alle Tiere. Ich danke dir wie immer sehr für deine Aufklärung, deine viele Arbeit, dein arrangement und deinen unermüdlichen Einsatz. Von der vielen Zeit die du investiert gar nicht zu sprechen. Meine Wertschätzung hast du auf jedenfall. Tausend Dank lieber Guido. ❤️🐾🐺❤️